Tschentscher rechnet mit Verlängerung des Großveranstaltungsverbots

Berlin (dpa) - Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und mehrere
weitere SPD-Regierungschefs rechnen mit einer Verlängerung des
Verbots von Großveranstaltungen. «Es ist auf jeden Fall wichtig, dass
wir uns verständigen, dass Großveranstaltungen weiterhin entweder gar
nicht oder nur unter sehr strengen Auflagen durchgeführt werden
sollen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vor
Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise in Berlin. Man
habe bei den Auflagen bisher immer einige Monate nach vorne gedacht.
«Insofern ist es sinnvoll, dass wir sagen, wir wollen über den August
hinaus keine Großveranstaltungen im klassischen Sinne in Deutschland
veranstalten.»

«Das erste und wichtigste Ziel ist es, zu vermeiden, dass es zu einer
zweiten Welle in Deutschland kommt, und deswegen werden wir uns
weiter einschränken müssen», sagte Brandenburgs Ministerpräsident
Dietmar Woidke. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
Manuela Schwesig mahnte zur Vorsicht. «Die Großveranstaltungen sind
nach wie vor eine große Herausforderung.» Malu Dreyer (alle SPD) aus
Rheinland-Pfalz sprach von einem «Preis, den wir bezahlen müssen,
aber es ist auch kein allzugroßer Preis, dass auf Großveranstaltungen
weiter verzichtet werden muss.»

In der Bundesliga könne er sich persönlich vorstellen, dass man in
den Stadien mit weniger Zuschauern zurechtkomme, sagte Tschentscher.
Darüber würden bei den Gesprächen am Mittwoch aber keine konkreten
Festlegungen getroffen.