BVG: Wir können Einhaltung der Maskenpflicht nicht durchsetzen

Berlin (dpa/bb) - Ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Pflicht, im
Berliner Nahverkehr Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, könnte aus Sicht
der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) positive Folgen haben. Zu wissen,
etwas Verbotenes zu tun und zahlen zu müssen, falls man erwischt
werde, könne durchaus einen psychologischen Effekt haben, sagte
BVG-Sprecherin Petra Nelken am Mittwoch. Für das Durchsetzen der
Maskenpflicht sei allerdings nicht die BVG zuständig. «Wir können nur

appellieren. Wir können auch sagen «Verlassen Sie die U-Bahn»»,
erklärte sie. «Aber wir haben nicht die Möglichkeit, das
durchzusetzen, weil wir keine Ordnungsmacht sind. Wenn ein Bußgeld
eingeführt wird, sind wir immer noch keine Ordnungsmacht, sondern ein
Verkehrsunternehmen.»

Die Kontrolleure der BVG forderten Fahrgäste ohne Mund-Nase-Bedeckung
auf, eine Maske zu tragen. «Und dann merken sie, dass eine Menge
Leute ihre Maske aus der Hosentasche ziehen und aufsetzen.» Zum Teil
würden auch Masken verteilt, wenn jemand keine dabei habe. «Es gibt
den ein oder anderen, der sich aus irgendwelchen Gründen keine Maske
leisten kann.»

Die BVG will verstärkt auf die Maskenpflicht aufmerksam machen: «Wir
werden ausdrücklich nochmal an jede Tür, egal ob Bus, Straßenbahn
oder U-Bahn, den Hinweis machen, dass es eine Maskenpflicht gibt»,
sagte Nelken. Die Akzeptanz sei leicht zurückgegangen, wie die
täglichen Auswertungen zeigten.

«Für Dienstag hatten wir eine Akzeptanz in der U-Bahn von 75, in
Bussen von 90, in der Straßenbahn von 85 Prozent.» Allerdings gebe es
deutliche Schwankungen: «Wir machen die Erfahrung, dass im
Berufsverkehr die Disziplin sehr viel größer ist, und dass sie im
Lauf des Tages nachlässt.» Nelken betont, die Werte seien anfangs
sogar schlechter gewesen, bis sich die Maskenpflicht herumgesprochen
habe. «Wir hatten auch schon bessere Werte. Im Vergleich zu den
besten Zeiten ist es vielleicht fünf Prozent runtergegangen.»

Der Berliner Senat will am nächsten Dienstag erneut über das Thema
Bußgeld für Maskenmuffel im ÖPNV beraten.