SPD geht Koalitionspartner wegen fehlender Schul-Corona-Tests an

Erfurt (dpa/th) - Wegen noch fehlender Corona-Testverfahren für
Schulen ist Kritik aus der SPD-Landtagsfraktion am von Helmut Holter
(Linke) geführten Bildungsministerium laut geworden. «Man kann nicht
in Kitas und Grundschulen zum Regelbetrieb zurückkehren und sich dann
erst Gedanken darüber machen, wie die versprochenen Corona-Tests für
Erzieherinnen und Lehrerschaft organisiert werden können», bemängelte

der bildungspolitische Sprecher der Sozialdemokraten im Landtag,
Thomas Hartung, am Mittwoch. Die Wiedereröffnung im Kita- und
Schulbereich hätte mit regelmäßigen Tests des Personals einhergehen
müssen. Zuvor hatten am Mittwoch Zeitungen der Funke-Mediengruppe
über das Thema berichtet.

Nach dem Ende der Notbetreuung sollen seit Montag alle Kinder in
Thüringens Kindergärten und Grundschulen wieder täglich betreut und
unterrichtet werden, zunächst aber etwa noch mit zeitlichen
Einschränkungen.

Die rot-rot-grüne Regierung hatte zuvor angekündigt, dass es
wöchentliche, freiwillige Tests für pädagogisches und anderes
Personal an Schulen und Kitas geben soll, sobald die Möglichkeiten
dazu bestehen. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte die
Möglichkeit von solchen Tests an Kindergärten und Schulen als
Bedingung dafür genannt, nach den Sommerferien an Grundschulen und
Kindergärten wieder in einen Regelbetrieb übergehen zu können.

Diese Zusagen gelten auch weiter, sagte ein Sprecher des
Bildungsministeriums. «Wir gehen derzeit davon aus, ein Verfahren für
freiwillige Tests für Lehrkräfte im Juli, also noch vor
Schuljahresende zu haben.» Aktuell liefen demnach noch Verhandlungen
mit der Kassenärztlichen Vereinigung wegen der Abrechnung der Tests.
Bislang zahlten Krankenkassen nur Test für Menschen, die Symptome
einer Corona-Erkrankung zeigten.