SPD fordert mehr Hilfe für Kulturschaffende

Die Kulturszene kommt bei der Corona-Hilfen des Landes zu kurz, sagt
die SPD. Kulturschaffende bräuchten Hilfe über die typischen
Betriebskosten hinaus, fordert die Landesvorsitzende Midyatli.

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins SPD-Chefin Serpil Midyatli hat
mehr Corona-Hilfen für die Kulturszene gefordert. «Die Künstlerinnen

und Künstler, die Kulturwirtschaft und die öffentlichen wie privaten
Kultureinrichtungen stehen vor einer existenziellen Bedrohung», sagte
Midyatli der Deutschen Presse-Agentur. Infolge der Corona-Krise seien
öffentliche Veranstaltungen weitestgehend eingebrochen. Die gesamte
Kulturszene brauche «Unterstützung über die Hilfe bei typischen
Betriebskosten hinaus, um ihre Existenz zu sichern, akute
Liquiditätsengpässe zu überbrücken und ihre Arbeit für die
Gesellschaft auch zukünftig zu sichern».

Dass Künstler aus dem Kulturhilfefonds des Landeskulturverbands
einmalig 1000 Euro erhalten könnten, reiche nicht aus, sagte
Midyatli. Der SPD-Kulturpolitiker Martin Habersaat kritisierte, «über
die Unterstützung einer guten Initiative des Kulturverbands hinaus
hat das Land für die Unterstützung einzelner Kulturschaffender wenig
getan». Der Kultursektor gehört zu den Branchen, die am längsten von

der Corona-Krise betroffen bleiben werden.

«Größere Veranstaltungen bleiben weiter verboten. Museen, Theater,
Opern, Konzerthäuser, Ausstellungen, Galerien, Bühnen und ähnliche
Einrichtungen und anderweitige Auftrittsorte dürfen nur mit
erheblichen Einschränkungen wieder geöffnet werden, die ihre
Attraktivität erheblich einschränken», sagte Habersaat. Selbst wenn
Schutzmaßnahmen ergriffen würden, sei eine Rückkehr in ein geregeltes

öffentliches Leben mit einem normalen Publikumsbetrieb wohl erst
möglich, wenn geeignete medikamentöse Vorbeugung gegen das Virus
gewährleistet werden könne.