L-Bank: Etliche Südwest-Unternehmen trotzen der Krise und investieren

Die L-Bank hatte in den ersten sechs Monaten des Jahres viel zu
tun: Knapp acht Prozent mehr Förderkredite als im Vorjahreszeitraum
wurden im Südwesten bewilligt. Was bedeutet das zu Corona-Zeiten?

Stuttgart (dpa/lsw) - Die landeseigene Förderbank L-Bank sieht die
baden-württembergische Wirtschaft wegen Corona noch längst nicht
völlig am Boden: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat das
Institut Förderkredite in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bewilligt. Das
entspricht knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Es handelt sich dabei
um die ganz normalen Förderangebote der L-Bank, die nichts mit den
Corona-Hilfen zu tun haben, die das Institut ebenfalls bearbeitet und
überweist. «Auch in der Coronakrise schauen Baden-Württembergs
Unternehmen nach vorne», heißt es bei der L-Bank zu den Zahlen.

Rund 3600 Unternehmen haben demnach dieses Jahr bis Ende Mai
Förderkredite in Anspruch genommen. Vor allem die rege Nachfrage nach
der Innovationsfinanzierung zeige, dass sich die Unternehmen von
Corona nicht unterkriegen ließen, gleichgültig, ob sie wirtschaftlich
davon betroffen seien oder nicht: Beim L-Bank-Programm
«Innovationsfinanzierung 4.0» wurden mit 220 Millionen Euro mehr als
dreimal so viel Fördergelder angefragt wie im Vorjahreszeitraum.

Bei den Fördergeldern zur Corona-Pandemie ist die L-Bank derweil mit
dem ersten Förderpaket der Landesregierung fast durch. Das Institut
verzeichnet Stand dieser Woche 282 000 eingegangene Anträge, von
denen knapp 243 000 bewilligt und rund 32 000 abgelehnt wurden. «Die
Arbeit an den Corona-Hilfsprogrammen war und ist ein enormer Kraftakt
für die L-Bank», sagt L-Bank-Chefin Edith Weymayr. Als nächstes
werden womöglich die Hilfen des Bundes über die Tische der
L-Bank-Mitarbeiter laufen.

Die bisherige Soforthilfe richtete sich nach der Zahl der
Beschäftigten eines Unternehmens und betrug für drei Monate insgesamt
bis zu 9000 Euro für Solo-Selbstständige sowie Unternehmen mit bis zu
fünf Beschäftigten. Darüber hinaus gab es Hilfen von bis zu 15 000
Euro für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten und bis zu 30 000
Euro für Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten. Am 20. Mai machte
die Landesregierung zudem den Weg frei für weitere Soforthilfen - das
zweite Corona-Hilfspaket des Landes ist 1,5 Milliarden Euro schwer.