Keller: 1000 Zuschauer bei DFB-Pokalfinale nicht ausgeschlossen

Berlin (dpa) - DFB-Präsident Fritz Keller hat ein Pokalfinale mit
Zuschauern nicht gänzlich ausgeschlossen. «Der Boss ist der
Gesetzgeber», sagte Keller am späten Dienstagabend in der ARD. «Der
Senat ist dafür zuständig. In Berlin sind Veranstaltungen bis 1000
Personen erlaubt. Wenn der Senat sagt, ja, wir können das, dann gehen
wir auf 1000.» Es habe dazu bereits Gespräche gegeben am Montag und
Dienstag. Da habe es die klare Ansage gegeben, dass es «keine
Sonderstellung für den Fußball gibt und das finde ich auch in
Ordnung. Der Fußball braucht keine Sonderstellung.»

Einem von Fan-Vertretern der beiden Finalteilnehmer Bayern München
und Bayer Leverkusen zuletzt geforderten späteren Termin als dem 4.
Juli erteilte Keller eine Absage: «Weil wir einen neuen Wettbewerb
auch für die Amateurmannschaften starten wollen», sagte Keller.
«Guckt euch doch mal den ganzen Kalender an.»

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg hält
eine Rückkehr vieler Zuschauer in Stadien noch für einige Zeit für
unrealistisch. Entscheidend sei, «wie viele Menschen man ins Stadion
lässt», sagte er. «Deutlich begrenzen, im niedrigen dreistelligen
Bereich, dann kann man das durchaus auch umsetzen.» Weil Menschen in
Stadien schrien und sängen sei die Gefahr einer deutlich weiteren
Verteilung von Tröpfchen über die eineinhalb Meter hinaus groß.
Fußball sei emotional. «Da mit Abstand still zwei Stunden zu sitzen
mit Maske ist kein Erlebnis, das kann sich keiner wünschen.»