Corona-Massentest in Sonneberg gestartet - Bundeswehr hilft in Greiz

Die Landkreise Greiz und Sonneberg bleiben regionale Brennpunkte der
Corona-Pandemie. Die Behörden setzen vor allem auf Tests in
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, um der Ausbrüche Herr zu
werden. Eine Herausforderung wird die Öffnung der Gastronomie.

Sonneberg/Greiz (dpa/th) - Der stark von der Corona-Pandemie
betroffene Landkeis Sonneberg hat einen Massentest gestartet. Ein
Team solle insgesamt Abstriche von etwa 600 Beschäftigten des
Gesundheitscampus in Sonneberg nehmen, sagte der Sprecher des
Landratsamtes, Michael Volk, am Dienstag. Begonnen habe die Aktion
bereits am Vortag bei 180 Beschäftigten des dortigen Krankenhauses.
Den Angaben nach wird in etwa zwei Tagen mit Ergebnissen gerechnet.
Derweil haben am Dienstag im Kreis Greiz wie angekündigt sechs
Sanitäter der Bundeswehr als mobile Abstrichteams ihre Arbeit
aufgenommen.

Beide Thüringer Landkreise sind derzeit regionale Brennpunkte der
Corona-Pandemie in Deutschland. Im rund 58 000 Einwohner zählenden
Kreis Sonneberg lag die Infektionsrate zuletzt bei mehr als 70
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Bund und
Länder haben eine Quote von 50 als Obergrenze festgelegt. Wird diese
überschritten, müssen Beschränkungskonzepte erarbeitet werden. Auch
der Kreis Greiz reißt schon seit längerem die Marke. Beide
Landratsämter wollten nun über weitere Schritte zur Eindämmung der
Ausbrüche beraten.

Als Schwerpunkt des aktuellen Ausbruchs im Kreis Sonneberg gilt der
Gesundheitscampus in der knapp 24 000 Einwohner zählenden Kreisstadt.
Dort befinden sich in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus auch ein
Dialysezentrum, zwei Seniorenheime sowie Arztpraxen. Volk: «Leider
verzeichnen wir hier eine Anhäufung von Infektionen bei Patienten und
Personal.» Ziel sei, die Infektionsketten zu unterbrechen und die
Lage zu deeskalieren.

Im Kreis Greiz waren schon zu Monatsbeginn 855 Mitarbeiter und
Bewohner von sechs Pflegeheimen sowie einer Geriatrie-Klinik auf eine
Infektion mit Sars-CoV-2 getestet worden. Bei 47 von ihnen wurde das
Virus nachgewiesen. Die übrigen, mehr als 800 Menschen werden nun
nach Angaben des Landratsamtes wiederholt getestet. Dabei wird die
Behörde von Sanitätern der Bundeswehr unterstützt.

Als Schwerpunkt des Infektionsgeschehens im Kreis Greiz gelten die
Pflegeheime. Daher hat Landrätin Martina Schweinsburg (CDU)
angekündigt, das bisher geltende Besuchsverbot in den Heimen und
Kliniken aufrechtzuerhalten. Den Angaben nach gibt es zehn weitere
stationäre Pflegeeinrichtungen in dem Ostthüringer Landkreis.

Das Gesundheitsministerium empfahl Greiz am Dienstag ebenfalls,
Betretungsverbote für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
wenigstens 14 Tage lang aufrecht zu erhalten. Auch im Landkreis
Sonneberg sollten sich Beschränkungen auf betroffenen Einrichtungen
konzentrieren, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke).

Ob die landesweit vom 15. Mai an geplante Öffnung in der Gastronomie
auch in den beiden Landkreisen umgesetzt werden kann, sei von der
Beherrschbarkeit der Lage abhängig. «Gleichzeitig müssen wir
bedenken, dass jede regionale Beschränkungsmaßnahme nur wirksam ist,
wenn sie nicht wenige Kilometer weiter hinter der Kreisgrenze einfach
umgangen werden kann», betonte Werner.

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