Merkel: Wollen jede Infektionskette verfolgen

Berlin (dpa) - Zur Eindämmung des Coronavirus setzt die
Bundesregierung auf eine komplette Verfolgung der Infektionsketten.
«Wenn wir jetzt mehr öffentliches Leben zulassen, in kleinen
Schritten, dann ist es ganz wichtig, das wir noch besser die
Infektionsketten verfolgen können», sagte Bundeskanzlerin Angela
Merkel am Mittwoch in Berlin nach einem Gespräch mit den
Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.
«Es muss unser Ziel sein, jede Infektionskette verfolgen zu können.»

Dann gelinge es auch, Infektionsherde einzugrenzen.

Eine von der Bundesregierung geplante Smartphone-App soll helfen,
mögliche Kontakte mit Infizierten nachzuverfolgen. Deren Nutzung soll
freiwillig sein. Vor allem seien aber die Gesundheitsbehörden
gefordert, sagte Merkel. Die Frage sei von «ganz, ganz entscheidender
Bedeutung».

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: «Das Drama in
Italien war ja, das Infektionsketten nicht mehr verfolgbar waren und
damit eine völlig unkontrollierte Ausbreitung erfolgte.»

Im zwischen Bund und Ländern vereinbarten Papier heißt es dazu: «Um

zukünftig Infektionsketten schnell zu erkennen, zielgerichtete
Testungen durchzuführen, eine vollständige Kontaktnachverfolgung zu
gewährleisten und die Betroffenen professionell zu betreuen, werden
in den öffentlichen Gesundheitsdiensten vor Ort erhebliche
zusätzliche Personalkapazitäten geschaffen, mindestens ein Team von 5
Personen pro 20 000 Einwohner.»