Baumann kritisiert Innensenator: «Werden öffentlich bloßgestellt»

Bremen (dpa) - Werder Bremens Sportchef Frank Baumann hat den Bremer
Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) nach einer Reihe von
Auseinandersetzungen bei unterschiedlichen Themen ungewohnt deutlich
kritisiert. «Wir sind über die regelmäßigen öffentlichen Auftri
tte
von Herrn Mäurer mit dieser so negativen Haltung gegenüber dem
Profifußball irritiert», sagte Baumann in einem Interview des
Weser-Kuriers (Sonntag). Der Profi-Fußball werde «hier in Bremen in
eine Ecke gedrängt, die er nicht verdient hat.»

Auslöser dieser Kritik sind die jüngsten Aussagen von Mäurer zu dem
Antrag des Fußball-Bundesligisten, ab diesem Montag trotz des
geltenden Kontaktverbots in der Corona-Krise wieder
Trainingseinheiten mit bis zu zehn Spielern durchzuführen zu dürfen.

Der Innensenator hat den Antrag noch nicht abgelehnt, weil er in
dieser Frage auf eine gemeinsame Vorgehensweise aller Bundesländer
setzt. Bei einer Pressekonferenz am Freitag sagte der SPD-Politiker
jedoch zu den Plänen der Proficlubs: «Das ist kein gutes Signal an
die Republik, das ist ein Sonderweg.»

Mäurer hat sich in der jüngsten Vergangenheit immer wieder gegen die
Deutsche Fußball Liga und auch gegen die Interessen Werders gestellt,
etwa beim Streit um die zusätzlichen Polizeikosten bei
Hochsicherheitsspielen oder bei der vorzeitigen Absage des Bremer
Heimspiels gegen Bayer Leverkusen gleich zu Beginn der Corona-Krise.
Beim Thema Trainingsbeginn fühlt sich Baumann von dem Innensenator
nun «öffentlich bloßgestellt». Der frühere Werder-Kapitän sag
te dazu:
«Der Fußball sucht hier keinen Sonderweg, der Fußball sucht Lösunge
n,
die es zum Beispiel auch in der Baubranche gibt.»