Rabbiner weltweit rufen zum Sabbat-Gebet wegen Corona auf
Tel Aviv (dpa) - Führende Rabbiner weltweit haben Juden für den am
Freitagabend begonnenen Sabbat zum Gebet wegen der
Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Es gehe darum, den Sabbat gemeinsam
zu begehen, «um sich gegenseitig zu unterstützen und für das
Wohlergehen der anderen zu beten», hieß es in einer Mitteilung zum
Schreiben der elf Rabbiner. Darunter waren jüdische Geistliche aus
Israel, Italien, Frankreich und Argentinien, aber auch der Präsident
der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER), Oberrabbiner Pinchas
Goldschmidt.
Der Sabbat ist der wöchentliche jüdische Ruhetag. Er beginnt am
Freitagabend und endet am Samstagabend. Der Sabbat an diesem
Wochenende ist der letzte Sabbat vor dem Pessach-Fest, das am
Mittwochabend beginnt. Er wird als «Großer Sabbat» bezeichnet. Das
jüdische Pessachfest erinnert an den Auszug der Israeliten aus
Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei.
Ziel der Aktion war es der Mitteilung zufolge, «die globale jüdische
Gemeinschaft (zu) verbinden» und dabei die lebenswichtigen Vorgaben
der jeweiligen Behörden einzuhalten, Sozialkontakte weitestgehend zu
vermeiden. Unter dem Hashtag #KeepingItTogether (zu
Deutsch: zusammenhalten) riefen die Rabbiner dazu auf, sich vor
Beginn des Sabbats Worte der Unterstützung zu schreiben oder am
Telefon zu sagen. Zu Beginn des Sabbats sollten Juden füreinander
beten.
Nach jüdischem Religionsgesetz ist es am Sabbat sowie an Feiertagen
verboten, aktiv Strom ein- oder auszuschalten. Dabei ist auch die
Benutzung von Mobiltelefonen untersagt.