Nach offenem Brief des DGB - Dalbert fordert Schutz von Erntehelfern

Magdeburg (dpa/sa) - Nach einem offenen Brief des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) hat Landwirtschaftsministerin Claudia
Dalbert die Bauern aufgefordert, den Arbeitsschutz auch in der
Corona-Krise einzuhalten. «Ich appelliere an alle Beteiligten, trotz
der aktuellen Krise mit Ruhe und Bedacht zu handeln und alle
Sozialstandards einzuhalten», teilte die Grünen-Politikerin am
Mittwoch mit. «Wenn sich jetzt Menschen finden, die in der
Landwirtschaft als Saisonkräfte arbeiten möchten, dann muss klar
sein: Es handelt sich nicht um Hilfe, sondern um Arbeit.»

Der DGB hatte sich zuvor in einem offenen Brief an die Ministerin
gewandt und sie aufgefordert, Stellung zu beziehen. Da viele Länder
wegen der Corona-Krise ihre Grenzen geschlossen haben, klagen Bauern
über zu wenige Erntehelfer. Der DGB hatte unter anderem Forderungen
von Bauernverbänden kritisiert, deshalb das Arbeitszeitgesetz oder
den Mindestlohn zeitweise auszusetzen. Dadurch entstehe der Eindruck,
dass es mit den Gesetzen derzeit nicht so genau genommen werde. Die
Gewerkschafter forderten die Ministerin auf, darauf hinweisen, «dass
Arbeitsschutzstandards und die Einhaltung des gesetzlichen
Mindestlohns in Krisenzeiten nicht obsolet sind.»

Dalbert dankte dem DGB für den Aufruf. «Als Gewerkschaftsmitglied
halte ich es für selbstverständlich, dass die Arbeitsschutzstandards
und der gesetzliche Mindestlohn auch in der aktuellen Situation
unverändert eingehalten werden.» Als Ministerin weise sie immer
wieder darauf hin.