Sebastian Fitzek: Corona-Krise auch als Thriller-Autor unvorstellbar

Berlin (dpa) - Den Schriftsteller Sebastian Fitzek (48) erinnert die
Coronavirus-Krise an Horrorszenarien aus seinen Büchern. «Es ist ganz
schrecklich. Hinter den Todeszahlen stecken Schicksale und Familien»,
sagte Fitzek («Das Geschenk») der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
«Welches Leid die Menschen auf der ganzen Welt momentan erfahren, das
vermag man sich selbst als Thriller-Autor nicht vorzustellen.»

Der Berliner, der regelmäßig die Bestsellerlisten anführt, schrieb
2013 in seinem Verschwörungsroman «Noah» über ein tödliches Virus
,
das eine schwere Grippe-Epidemie nach sich zieht. Die derzeitige
Krise inspiriere ihn allerdings nicht zu einem ähnlichen Stoff.

«Für mich ist es ganz wichtig, dass die ausweglose Situation, in der
die Charaktere in meinen Büchern stecken, die Ausnahme ist und nicht
die Regel. Und schon gar nicht die Realität», erklärte Fitzek weiter.

«Jetzt stecken wir tatsächlich in einer existenziellen Krise. Das
taugt nicht zur Unterhaltung. Ich bleibe lieber bei der Fiktion.»

Sorgen mache er sich um den Buchhandel, da die meisten Läden
inzwischen schließen mussten. Dass die Menschen derzeit lieber Bücher
mit seichtem Inhalt bevorzugen, glaubt Fitzek nicht. «Der Mensch muss
sich mit spannenden Dingen ablenken, um die Realität kurzzeitig zu
verdrängen. Ein Thriller ist dazu in der Lage. Das kann momentan ein
ganz gesunder Prozess sein.»

Der Autor chattet inzwischen jeden Abend auf Instagram mit seinen
Fans, um gemeinsam Kurzgeschichten zu entwickeln. Diese sollen nach
dem Ende der Krise als Buchform erhältlich sein. Die Einnahmen der
Aktion unter dem Hashtag «#wirschreibenzuhause» gehen laut Fitzek an

den gebeutelten Buchhandel.