Schleswig-Holsteins Recycling-Höfe großenteils geschlossen

Garten bearbeiten, Keller aufräumen oder Bad renovieren: Wegen
Home-Office und Kurzarbeit haben viele Menschen dafür viel Zeit. Den
Abfall werden sie jedoch nicht los.

Kiel (dpa/lno) - Die von Bund und Ländern immer schärfer werdenden
Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus haben auch Auswirkungen auf
die Abfallbeseitigung in Schleswig-Holstein. Nahezu alle
Recycling-Höfe im Land sind bis auf weiteres für private Anlieferer
geschlossen. «Damit wollen wir einen Beitrag zur Reduzierung von
Kontakten leisten, um die Regelabfuhr der Abfalltonnen im Kreis
Nordfriesland auch in Zeiten des Home-Office sicherzustellen», sagte
Michael Stürmann von der Abfallwirtschaftsgesellschaft Nordfriesland.
Seit viele Menschen zuhause arbeiten oder ganz nach Hause geschickt
wurden, seien die Anlieferungszahlen um 50 Prozent gestiegen.

«Es ist uns bewusst, dass viele Menschen die unfreiwillige Pause
jetzt nutzen, um zu renovieren und zu sanieren und dementsprechend
auch Abfälle anfallen», bestätigte Manuela Hamann vom Zweckverband
Ostholstein (ZOH). Sie verweist darauf, dass einige Recycling-Höfe
versuchsweise geöffnet hatten. Doch «die Ergebnisse waren nicht immer
erfreulich.» Oft seien die Bitten, im Auto zu bleiben, nicht befolgt
worden. «Das ist eine Sache, die möchten wir nicht haben. Denn
oberste Priorität hat der Schutz unserer Mitarbeiter», erklärte
Hamann.

So habe der ZOH auch die normale Müllabfuhr den Gefahren der
Corona-Pandemie angepasst. Feste Dreier-Teams, die grundsätzlich
zusammenarbeiten und gestaffelten Arbeitsbeginn haben. «So treffen
sie sich nicht in den Umkleideräumen.» Beim Zweckverband klappt das
noch gut. Anders im Kreis Stormarn. Dort bleibt aktuell ein Teil des
Restmülls liegen, wie die Abfallwirtschaft Südholstein auf ihrer
Homepage mitteilt.