Wegen Corona-Krise: Darmstadt 98 fehlen schon fünf Millionen Euro

Darmstadt (dpa/lhe) - Wegen des ausgesetzten Spielbetriebs fehlen
Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 mittlerweile mehr als fünf
Millionen Euro in der Kasse. Dabei handele es sich um «Medien-,
Zuschauer- und sonstige Erlöse», sagte Präsident Rüdiger Fritsch.
Entsprechend eng müsse der Verein nun den Gürtel schnallen. «Wir
haben bereits in den vergangenen Wochen alles heruntergefahren, was
nach unten zu fahren ist», sagte er. Das bedeute auch «erhebliche
Gehaltsverzichte in allen Bereichen quer durch den Verein». 

In den vergangenen Jahren habe man Rücklagen geschaffen, mit denen
die Verluste einige Zeit aufgefangen werden können, sagte der
58-Jährige. «Aber natürlich ist auch dieses Geld irgendwann
aufgebraucht.»

Die Corona-Zwangspause hat auch Folgen für den Stadionausbau.
Eigentlich sollte im Mai nach Saisonende mit dem Abriss der maroden
Haupttribüne begonnen werden. Dieser Zeitplan lasse sich nun nicht
mehr einhalten. Zunächst werde sich die Ausschreibung verschieben.
Die Modernisierung bleibe «aus vielerlei Gründen absolut elementar»,

erklärte Fritsch. «Aber natürlich ist es eine sehr ernste Situation
,
in der wir keine unüberlegten Entscheidungen treffen werden.» 

Die 36 Profivereine hatten bei ihrer Mitgliederversammlung am
Dienstag auf Empfehlung des DFL-Präsidiums, dem Fritsch angehört, die
weitere Aussetzung der Saison in der 1. und 2. Bundesliga bis
mindestens zum 30. April beschlossen. Ob und in welcher Form eine
Fortsetzung der Spielzeit 2019/20 ab Mai möglich sei, könne man nach
Ansicht von Fritsch derzeit nicht abschätzen. «Klar ist aber auch,
dass es für viele Vereine von existenzieller Notwendigkeit ist, dass
die Saison ohne Zuschauer zu einem Ende gebracht werden kann.»