Ministerpräsidentin fordert vom Bund mehr Hilfe bei Schutzausrüstung

Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) sieht den Bund in der Pflicht, in
der Corona-Krise für ausreichend Schutzausrüstungen zu sorgen. In
Mecklenburg-Vorpommern sind bisher drei Menschen an dem neuartigen
Virus gestorben.

Rostock/Schwerin (dpa/mv) - Zwischen Bund und Ländern sind am
Mittwoch Beratungen zur Corona-Krise geplant. Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat angekündigt, beim Bund
Druck zu machen, um die Versorgung mit Schutzausrüstungen zu
verbessern. Dabei geht es ihr vor allem um Schutzmasken, etwa für
Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime. Der Nordosten benötige
ungefähr 15 Millionen Schutzmasken in den kommenden vier Wochen.
«Das, was wir vom Bund bekommen haben, ist nur ein Bruchteil von dem,
was wir brauchen», sagte sie.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bisher drei Menschen im Zusammenhang
mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Nach Angaben des
Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) starb in
Nordwestmecklenburg ein 60-jähriger Mann mit verschiedenen schweren
Vorerkrankungen. In der Mecklenburgischen Seenplatte starb ein
77-Jähriger in Zusammenhang mit Covid-19. Er litt den Angaben
zufolge unter schwersten Vorerkrankungen. Zuvor hatte ein 57-jähriger
Infizierter aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim sein Leben
verloren. Mit Stand vom Dienstag (16.30 Uhr) sind bisher in
Mecklenburg-Vorpommern 412 Menschen positiv auf das neuartige
Coronavirus getestet worden.

Im Vergleich der Bundesländer hatte Mecklenburg-Vorpommern mit Stand
vom Montag nach Bremen die geringste Anzahl Infizierter sowie
insgesamt die geringste Anzahl Infizierter pro 100 000 Einwohner.

Für Streit sorgt die vom Land geforderte Meldung von
Covid-19-Infizierten an die Polizei. Einige Kommunen wie Rostock und
der Landkreis Vorpommern-Rügen lehnen die Forderung von
Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) ab, täglich eine aktualisierte
Liste von Infizierten an die beiden Polizeipräsidien zu übermitteln.
Sie machen in erster Linie den Datenschutz geltend. Der Landkreistag
ist noch in der Überlegung. Geschäftsführer Matthias Köpp kündigt
e
dazu Gespräche mit der Landesregierung in den nächsten Tagen an.