Dreyer berät mit Merkel und Länderregierungschefs über Corona-Krise

Telefonisch beraten Kanzlerin Merkel und die Spitzen der Bundesländer
am Mittwoch über die Lage in Deutschland. Bund und Länder hatten am
22. März Kontaktbeschränkungen beschlossen. Wie geht es weiter?

Mainz (dpa/lrs) - In einer Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) wollen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und
die weiteren Länderregierungschefs am (heutigen) Mittwoch über die
aktuelle Lage beraten. Bei dem Gespräch soll eine «gemeinsame
Bestandsaufnahme» in der Corona-Krise vorgenommen werden, wie es
hieß. Am Dienstag hatte die rheinland-pfälzische Landesregierung mit
Blick auf die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu Geduld
aufgerufen. Lockerungen seien derzeit nicht angezeigt, sagte Dreyer.

Das Gesundheitsministerium in Mainz hat unterdessen die Besuchsregeln
für Altenpflegeheime neu geregelt und will dazu am (heutigen)
Mittwoch eine Verordnung veröffentlichen. Einzelheiten dazu waren
vorab nicht bekannt.

Wirtschaftlich zeichnen sich in Rheinland-Pfalz immer stärker
Probleme ab. Darauf deuten die Zahlen zum Kurzarbeitergeld hin.
Angesichts starker Beschränkungen seien in den vergangenen zwei
Wochen im Bundesland rund 19 000 Kurzarbeit-Anzeigen eingegangen,
hatte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in
Saarbrücken mitgeteilt. Da die Daten wöchentlich ausgezählt würden,

bildeten sie den Stand zum 27. März ab. Zum Vergleich: Im Januar gab
es in Rheinland-Pfalz nur 52 Anzeigen von Kurzarbeit.

Bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) gingen
in weniger als zwei Tagen 33 000 Anträge auf Zuschüsse in der
Corona-Krise ein. Zur Bearbeitung habe die landeseigene Förderbank
die dafür zuständige Abteilung intern verstärkt, teilte eine
Sprecherin am Dienstag mit. Somit könnten die Anträge jetzt von 60
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bearbeitet werden. «Wir hoffen, ab
Anfang kommender Woche die ersten Auszahlungen anweisen zu können.»

Die Zahl der Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz war bis Dienstag
um 5,7 Prozent auf 2839 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium in
Mainz mitteilte. Das war etwa die gleiche Steigerung wie am Vortag
mit 5,5 Prozent. Vor einer Woche war die Zahl der Fälle von Montag
auf Dienstag noch um 15,2 Prozent hochgeschnellt. Aussagen über einen
längerfristigen Trend können erst nach mehreren Tagen getroffen
werden. Bisher starben 22 Menschen in Rheinland-Pfalz an der durch
das Virus verursachten Krankheit Covid-19.