Liebe bleibt: Virtuelle Dates, Straßen-Hochzeit und Sex-Richtlinie

New York (dpa) - Die Welt mag auch in den USA still stehen - doch
Liebe findet auch in der Corona-Krise ihren Weg. In Zeiten von
sozialer - also physischer - Distanz ist Dating in New York noch
komplizierter als sonst. Vor einigen Tagen ging die Geschichte der
beiden Nachbarn Jeremy Cohen und Tori Cignarella viral: Er sah sie
auf dem Nachbardach in Brooklyn tanzen und schickte seine Drohne samt
aufgeklebter Telefonnummer rüber. Aus einem Chat wurde ein
romantisches Dinner, bei dem sie auf ihrem und er auf seinem Dach
saß. Jeremy hielt die Geschichte medienwirksam auf seinem «Tik
Tok»-Konto fest, Millionen sahen zu - er betonte, dass die Story echt
sei. «Solange wie diese Quarantäne anhält, könnte ich in einer
Fernbeziehung mit jemandem sein, der auf der anderen Seite meiner
Straße wohnt.»

Ein bisschen weiter sind Reilly Jennings und Amanda Wheeler, die dem
TV-Sender NBC zufolge in Manhattan auf der Straße heirateten - die
Trauung nahm ihr Freund Matt Wilson aus dem Fenster seines Apartments
im dritten Stock vor. Die beiden hatten die Lizenz zur Hochzeit
demnach schon erhalten, als die Stadt verkündete, das Standesamt auf
unbestimmte Zeit zu schließen. So musste Freund Wilson aus seinem
Apartment heraus aushelfen - NBC zufolge zitierte er bei der Trauung
das Buch «Liebe in Zeiten der Cholera» von Gabriel García Márquez.


Okay, Dating geht noch immer in New York, Heiraten irgendwie auch.
Aber was ist mit Sex? Dafür hat die Gesundheitsbehörde der Metropole
ihren Bürgern eine Richtlinie an die Hand gegeben. Einer der
wichtigsten Tipps: «Sie sind ihr sicherster Sex-Partner. Durch
Masturbation wird Covid-19 nicht verbreitet, insbesondere wenn Sie
Ihre Hände (und Sexspielzeug) vor und nach dem Sex mindestens 20
Sekunden lang mit Wasser und Seife waschen.» Beischlaf mit Menschen
außerhalb des eigenen Haushalts sollte bis auf Weiteres allerdings
vermieden werden. «Video-Dates, Sexting oder Chaträume könnten
Optionen für Sie sein.»