Feldmann: Investition in Frankfurter Bühnen «steht derzeit nicht an»

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat
der geplanten Rieseninvestition in die Frankfurter Bühnen wegen der
Corona-Krise zunächst eine Absage erteilt. «Wir können zwar die
Planung in diesem Jahr fortführen», sagte Feldmann im
«Bild»-Interview (online). Die Investition, die hunderte von
Millionen Euro kosten würde, stehe aber erst einmal nicht an. «Zuerst
muss die Stadt wieder auf die Beine kommen.»

Jeden Tag erreichten ihn wegen der Corona-Krise Fragen von
Arbeitnehmern, Handwerkern, Mietern, Vermietern, Wirten, Handwerkern
und Kulturschaffenden. «Sie alle wollen wissen, wie es weitergehen
soll. Sie müssen in unserer Finanzplanung eine Priorität einnehmen»,

sagte Feldmann der Zeitung.

Ende Januar hatte das Stadtparlament den umstrittenen Abriss des
gläsernen Doppelgebäude am Willy-Brandt-Platz beschlossen, das seit
den 1960er Jahren Schauspiel und Oper beherbergt. Über die weiteren
Schritte sind die Parteien im Römer uneins. SPD und Grüne wollen
zumindest eine der beiden Bühnen auf dem Willy-Brandt-Platz neu
errichten, die andere soll andernorts in der Innenstadt entstehen.
Die CDU würde lieber beide Sparten gemeinsam neu bauen und hat dafür
ein Grundstück am Osthafen vorgeschlagen. Mitte April wollte die
Stabsstelle ursprünglich mögliche Baugrundstücke in der Innenstadt
vorschlagen.

Wie lange sich die Umsetzung des Großprojekts nach hinten verschieben
wird, konnte Feldmann nicht sagen. «Wir müssen erst mal abwarten und
Kassensturz machen.» So sollen zunächst die Gewerbesteuer-Einnahmen
angeschaut werden. «Dann werden wir auf dieser Grundlage entscheiden,
wie ein gemeinsamer Weg aussehen kann, bei dem das vielfältige
Gesicht und das Engagement in den Sport-Vereinen, im Stadtteil, in
der Kultur, im Sozialen der Stadt erhalten bleibt.»