Fußball in Weißrussland trotz Corona: Gewerkschaft ist besorgt

Minsk (dpa) - Die internationale Fußballprofi-Gewerkschaft FIFPro ist
besorgt, dass trotz der Corona-Pandemie in Weißrussland (Belarus)
weiter Fußball gespielt wird. Das sei nicht nachvollziehbar, sagte
Europa-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann am Dienstag. «Es gibt
Spieler, die besorgt sind.» Das zwischen Polen und Russland gelegene
Land sei das einzige in Europa, wo die Spitzenliga nicht pausiere,
sagte der Gewerkschaftler. Fans in den Stadien hätten zwar am
vergangenen Wochenende Desinfektionsgel für die Hände bekommen, aber
nur wenige hätten Schutzmasken getragen.

Die Fußballvereinigung ABFF hatte den Start der nationalen
Meisterschaft angekündigt, dass genau auf die Ausbreitung des
Lungenkrankheit in Weißrussland geachtet werde. Am Sonntag startete
auch die Frauen-Meisterschaft. Auf Bildern war zu sehen, wie Fans
mitunter dicht beieinander standen. Präsident Alexander Lukaschenko
hatte zuletzt die Gefahr einer Ansteckung heruntergespielt.

Am Dienstag gab er den ersten Coronavirus-Todesfall in seinem Land
bekannt. Demnach starb ein 75 Jahre alter Mann an der Lungenkrankheit
Covid-19. Offiziell haben sich 163 Menschen infiziert.

Baer-Hoffmann sagte, auch wenn die FIFPro in Belarus keine
Mitgliedsgewerkschaft habe, werde er nun «Lobbyarbeit» betreiben,
damit weitere Vorsichtsmaßnahmen beim Fußball ergriffen werden.