Kammer: Apotheken-Mitarbeitern fehlt Schutzausrüstung

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburger Apotheken fühlen sich in der
Corona-Krise bei der Schutzausrüstung nicht ausreichend bedacht. Die
Apothekenschaft werde «allzu gern übersehen», erklärte der Präsid
ent
der Landesapothekerkammer Brandenburg, Jens Dobbert, am Dienstag.
Dabei leisteten die Apotheker mit ihren Mitarbeitern herausragende
Arbeit. Sie belieferten Patienten mit dringend notwendigen
Medikamenten teilweise bis ans Krankenbett, so Dobbert. Manche
Apotheken hätten seit Verhängung der Kontaktsperre in Brandenburg
fast 1000 Botendienste geleistet. Die Kammer vertritt nach
eigenen Angaben 581 Apotheken in Brandenburg, darunter 13
Krankenhausapotheken.

Es sollte nicht nur an die Ärzte gedacht werden, ergänzte der
Sprecher der Kammer, Marcel Uhr. «Spätestens wenn der Arzt ein Rezept
ausgestellt hat, geht es zur Apotheke und da fehlt dann der nötige
Schutz.» Mitunter müssten sich Mitarbeiter notdürftig behelfen.

Zahlreiche Apotheken produzierten derzeit auch Desinfektionsmittel,
für den der Grundstoff Alkohol gebraucht werde, sagte Uhr. Ihn zu
beschaffen sei derzeit nicht einfach. Dafür würden derzeit Vorräte
genutzt. Auch eine Brennerei in Werder stellt seinen Angaben zufolge
statt Whisky Alkohol für die Apotheken her. Am Wochenende habe er
etwa 1000 Liter an den Katastrophenschutz Potsdam Mittelmark
geliefert, bestätigte Brennerei-Inhaber Michael Schultz. Er
destilliert nach eigenen Angaben ansonsten Alkohol für seinen Single
Malt.