Bleichmittel gegen Corona? Von der Leyen warnt vor Falschnachrichten

Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen Fake News rund am das Coronavirus
nimmt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen soziale Netzwerke wie
Facebook in die Pflicht und warnt vor Falschmeldungen. «Die sozialen
Medien müssen ihre Daten mit Faktencheckern und Wissenschaftlern
teilen. Das würde helfen, gefährliche Gerüchte frühzeitig
aufzuklären», sagte die CDU-Politikerin am Dienstag.

Knoblauch und Vitamin C hülfen nicht gegen das Coronavirus. Dennoch
zirkulierten solch «absurde Falschmeldungen» zuhauf in den sozialen
Netzwerken. Es gebe einen massiven Anstieg solcher Nachrichten. «Das
treibt mich um.» Menschen könnten schweren Schaden nehmen, etwa wenn
ihnen suggeriert werde, das Trinken von Bleichmittel würde gegen das
Coronavirus helfen. «Solche Chemikalien zu trinken, ist
lebensgefährlich», warnte von der Leyen. Es ärgere sie zudem, wenn
auf dem Rücken verunsicherter Menschen Profite gemacht würden.

Dagegen müsse vorgegangen werden. Deshalb arbeite die EU-Kommission
intensiv mit den großen sozialen Plattformen zusammen. Diese
verlinkten Nutzer schon jetzt mit vertrauenswürdigen Inhalten und
machten gefährliche Inhalte und irreführende Werbung weniger sichtbar
oder löschten sie. «Aber es muss noch mehr getan werden.»

Auch auf einer Webseite der EU-Kommission könnten verdächtige Inhalte
geprüft werden, sagte von der Leyen. Dort gebe es auch eine Rubrik,
die Falschmeldungen richtigstelle. «Vertrauen Sie den
Gesundheitsbehörden, vertrauen Sie der Weltgesundheitsorganisation,
vertrauen Sie dem gesunden Menschenverstand und journalistischer
Sorgfalt in den Qualitätsmedien», riet die deutsche Politikerin.
«Desinformation kann Leben kosten.»