Debatte um Maskenpflicht - Köpping empfiehlt Atemschutzmasken

Atemschutzmasken sind in Deutschland seit der Corona-Krise
Mangelware. Dennoch gibt es nun eine Diskussion darüber, ob man die
Verhüllung von Mund und Nase zur Pflicht machen sollte.

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD)
hat Atemschutzmasken gegen das Coronavirus ausdrücklich empfohlen.
Sie halte es «für außerordentlich wichtig, dass man in der
Öffentlichkeit eine Maske trägt», sagte sie am Dienstag in Dresden.
Von einer Maskenpflicht ist in Sachsen allerdings noch keine Rede.
Köpping ließ zwischen den Zeilen auch die Gründe dafür durchblicken
.
«Pflicht heißt, dass auch jeder eine Maske kaufen kann. So weit sind
wir noch nicht. Deswegen bin ich da ein bisschen vorsichtig in der
Formulierung.» Die Ministerin ist aber fest davon überzeugt, dass
sich das öffentliche Leben in Zukunft verändern wird. Deshalb sei es
gut, schon jetzt mit dem Tragen einer Maske zu beginnen.

Nach der Einführung einer Schutzmaskenpflicht in Supermärkten in
Österreich wird auch in Deutschland über einen solchen Schritt
diskutiert. Die Stadt Jena in Thüringen preschte bereits vor und will
eine derartige Pflicht im öffentlichen Raum einführen. Allerdings:
Masken sind derzeit entweder Mangelware oder werden zu Wucherpreisen
verkauft. In Jena sollen daher auch Tücher und Schals als
Schutzmaßnahme gelten. Fachleute verweisen immer wieder darauf, dass
die Pandemie in Deutschland erst am Anfang stehe.

Die sächsische AfD plädierte am Dienstag für eine Mundschutzpflicht
bei Einkäufen und im Nahverkehr. «Überall dort, wo Mindestabstände

womöglich nicht eingehalten werden können, ist dies dringend
erforderlich», erklärte Partei- und Fraktionschef Jörg Urban.
In Supermärkten beispielsweise sei es vielfach schwierig, Abstand zu
halten. Eine Maske für Mund und Nase biete hierfür eine Lösung. Auch

ein Tuch oder Schal könne helfen: «Die Mundschutzpflicht kann
allerdings nur eingeführt werden, wenn die CDU-geführte
Staatsregierung auch ausreichend Masken zur Verfügung stellt. Daran
hapert es bisher.» Der Staat dürfe sich nicht darauf verlassen, dass
die Bürger sich ihre Masken selber nähen.