Woidke stimmt Bürger auf weitere Wochen mit Kontaktsperren ein

Brandenburgs Regierungschef Woidke gibt keine Entwarnung in der
Corona-Krise. Die Beschränkungen gelten zwei Wochen länger - und wer
sich nicht dran hält, muss mit deutlichen Strafen rechnen.

Potsdam (dpa/bb) - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die
Brandenburger auf weitere Wochen mit drastischen Beschränkungen im
öffentlichen Leben eingestimmt. Sie hätten zwar mit umsichtigem
Verhalten dazu beigetragen, «dass wir zumindest ein leichtes Leuchten
am Horizont sehen, (...) dass die Infektionszahlen leicht
zurückgehen», sagte Woidke am Dienstag nach der Kabinettssitzung in
Potsdam mit Blick auf den prozentualen Zuwachs. Aber: «Wir stehen
nach wie vor am Anfang der Pandemie und deswegen sind alle weiter
gefordert, darauf zu achten, dass die Kontaktsperren weiter gelten,
um diesen Trend weiter fortzusetzen.» Die Ausgangsbeschränkungen
werden bis zum Ende der Osterferien (19. April) verlängert.

Der Regierungschef sagte, die Polizei habe allerdings auch zahlreiche
Verstöße gegen die Beschränkungen festgestellt. Daher habe das
Kabinett einen Bußgeldkatalog beschlossen, der am Donnerstag in Kraft
trete. Darin seien bei Verstößen Bußgelder in Höhe bis zu 25 000 Eu
ro
vorgesehen. Wer trotz des Verbots an einer öffentlichen Veranstaltung
teilnimmt, dem droht eine Strafe zwischen 50 und 500 Euro, kündigte
Innenminister Michael Stübgen (CDU) an. Wer den Mindestabstand von
1,5 Metern nicht einhält, dem droht ebenfalls ein Bußgeld zwischen 50
und 500 Euro. Aber: «Wir wollen die Menschen zunächst aufklären.»

Seit Montag vergangener Woche gelten Ausgangsbeschränkungen und
Ladenschließungen mit Ausnahmen. Draußen dürfen die Brandenburger nur

allein, mit Angehörigen aus dem eigenen Haushalt oder einer Person
außerhalb des Haushalts bei 1,5 Meter Abstand unterwegs sein. Das
Betreten öffentlicher Straßen und Plätze ist nur bei Ausnahmen
erlaubt wie zum Arbeiten, Einkaufen oder für Arztbesuche. Die meisten
Läden sind geschlossen, nicht aber Supermärkte, Apotheken, Drogerien,
Banken, Poststellen und Tankstellen.