Regeländerungen für Formel 1 in Corona-Krise

Paris (dpa) - Die Formel 1 soll angesichts der Corona-Krise
Handlungsschnelligkeit beweisen können. Der Automobil-Weltverband Fia
hat dafür am Dienstag in Paris eine Reihe von Regeländerungen
bekanntgegeben. So können zum Beispiel die Regelbehörde Fia und die
Formel 1 Änderungen im Rennkalender ohne Abstimmung vornehmen.
Bestimmte Regelanpassungen bedürfen in dieser Sondersituation der
Zustimmung von nur noch 60 Prozent der Teams, also sechs von
insgesamt zehn.

Fia-Boss Jean Todt soll in «dringlichen Angelegenheiten» mehr
Handlungsspielraum bekommen. Zudem hat der Motorsport-Weltrat die
Verschiebung der eigentlich für 2021 geplanten Regel-Revolution
abgesegnet. Aus Kostengründen sollen die Maßnahmen erst von der
Saison 2022 an greifen. Darüber hinaus wird das von Mercedes bei den
Tests in diesem Jahr präsentierte DAS (Dual Axis Steering) für 2021
verboten. Das Weltmeister-Team hatte mit dieser dualen
Achsen-Steuerung bei anderen Rennställen für Verblüffung gesorgt.

Für das kommende Jahr sollten sich die Autos in der Rennserie
eigentlich massiv verändern. Sie sollten schwerer und etwas langsamer
werden, auch die Aerodynamik sollte sich verändern. Auf diese Weise
wollen die Regelhüter für mehr Chancengleichheit und spannendere
Formel-1-Rennen sorgen. Nun können die Teams die längst begonnene und
kostenintensive Entwicklungsarbeit etwas verschieben.

Die Formel 1 wollte in dieser Saison 22 Rennen absolvieren und damit
so viele wie nie. Angesichts der Corona-Krise wurden die ersten acht
Grand Prix dieser Saison aber entweder verschoben oder abgesagt. Die
Serie plant derzeit mit 15 bis 18 Rennen. Der Auftakt ist derzeit für
Juni angepeilt.