64 000 Anzeigen auf Kurzarbeit bei Arbeitsagenturen

Nürnberg (dpa/lby) - Als Folge der Corona-Krise haben in Bayern nach
den jüngsten Daten 64 000 Unternehmen Kurzarbeit angezeigt. Wie viele
Beschäftigte am Ende von Kurzarbeit betroffen sein werden, zeige sich
erst, wenn die Betriebe dann tatsächlich Anträge auf Kurzarbeitergeld
stellten, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für
Arbeit, Ralf Holtzwart, am Dienstag in Nürnberg.

In den Arbeitsagenturen werde die Zahl der Anzeigen in den nächsten
Tagen noch zunehmen. Er rechne aber nicht mit einer weiteren großen
Steigerung, erläuterte Holtzwart. Um dem Volumen der Anzeigen zu
begegnen, seien die Teams für die Beratung und Auszahlung von
Kurzarbeitergeld personell auf das Vierfache aufgestockt worden.
Unternehmen, die einen Anspruch haben, könnten sicher davon ausgehen,
dass das Geld gezahlt werde, betonte Holtzwart.

Zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hatte
der Bundestag zunächst bis Ende dieses Jahres einen erleichterten
Zugang zum Kurzarbeitergeld beschlossen. Beschäftigte in Kurzarbeit
können für bis zu zwölf Monate 60 bis 67 Prozent ihres
Nettoverdienstes erhalten. Sozialversicherungsbeiträge für
ausgefallene Arbeitsstunden werden zu 100 Prozent erstattet.

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft
(vbw), Bertram Brossardt, sagte, die verbesserten Regelungen zur
Kurzarbeit seien für die Unternehmen überlebenswichtig. Das
Instrument habe sich bereits während der Finanzkrise bewährt. «Die
Unternehmen konnten dadurch Beschäftigung sichern. Das war wichtig,
damit im später einsetzenden Aufschwung genügend Fachkräfte zur
Verfügung standen.»