IATA rechnet mit 2. Quartal mit Nettoverlusten in Milliardenhöhe

Genf (dpa) - Die Fluggesellschaften müssen wegen der beispiellosen
Verkehrsbeschränkungen mit erheblichen Verlusten rechnen. Der
Dachverband IATA schätzte den Nettoverlust im 2. Quartal dieses
Jahres auf 39 Milliarden Dollar (35,6 Mrd Euro), wie Generalsekretär
Alexandre de Juniac am Dienstag in Genf berichtete. Im 2. Quartal
2019 gab es Gewinne von 7 Milliarden Dollar.

Der Flugverkehr ist wegen der Coronavirus-Pandemie weltweit
eingebrochen. Mehrere Fluggesellschaften haben den Betrieb
vorübergehend ganz eingestellt.

Zwar sei dank der billionenschweren Rettungspakete der größten
Industrieländer nach der Corona-Krise mit einem soliden
Wirtschaftsaufschwung zu rechnen, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce.
Aber das wirke sich voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr aus.

Die IATA appellierte erneut an Regierungen, die Erstattungsregeln zu
lockern. Sie wollen Passagieren Gutscheine geben dürfen statt nicht
genutzte Tickets erstatten zu müssen. Die Fluggesellschaften seien
sich bewusst, dass das für Passagiere lästig sei, sagte de Juniac.
«Für uns ist es aber eine Frage des Überlebens.» Die Airlines hät
ten
viele fixe Kosten, etwa für Mitarbeiter, Versicherungen und
Verwaltungen. Im 2. Quartal beliefen sich die Kosten vermutlich auf
61 Milliarden Dollar - ohne absehbare größere Einnahmen. Viele
Airlines hätten nur Barreserven für zwei Monate gehabt.

IATA hatte die Umsatzeinbußen im Passagiergeschäft vergangene Woche
auf voraussichtlich 252 Milliarden Dollar (233 Mrd Euro) in diesem
Jahr beziffert.