Gesundheitsministerin schreibt Kommunen wegen Notquartieren an

Mainz (dpa/lrs) - Nach der Einrichtung von Notquartieren für
Corona-Patienten in mehreren rheinland-pfälzischen Städten hat
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) die Kommunen
um frühzeitige Abstimmung gebeten. Angesichts dramatischer Bilder aus
Italien, Spanien oder Frankreich könne sie verstehen, dass einzelne
Städte und Landkreise nach Möglichkeiten für zusätzliche
Unterbringungs- oder Behandlungskapazitäten suchten, erklärte die
Ministerin am Dienstag in Mainz. Dies sei grundsätzlich in eigener
Zuständigkeit der Kommunen möglich. Bei einer geplanten Heil- und
Krankenbehandlung sollte aber «eine enge Abstimmung mit
Krankenhäusern und dem Gesundheitsministerium erfolgen», fügte
Bätzing-Lichtenthäler hinzu. Deswegen habe sie jetzt
Oberbürgermeister und Landräte in Rheinland-Pfalz angeschrieben.

Der Vorstandsvorsitzende der Unimedizin Mainz, Norbert Pfeiffer,
erklärte, dass sich der Zustand von Corona-Patienten von einem Tag
auf den anderen so sehr verschlechtern könne, dass eine
intensivmedizinische Behandlung einschließlich einer Beatmung
erforderlich werde. «Eine Unterbringung von vermeintlich leicht
Erkrankten in Behelfseinrichtungen ist in Rheinland-Pfalz daher weder
ratsam noch notwendig.» Zudem sollten ärztliches Personal und
Krankenpflegepersonal nicht durch Aufteilung auf zusätzliche
Standorte geschwächt werden.

In Ludwigshafen hat das Technische Hilfswerk (THW) in der
Friedrich-Ebert-Halle ein Notquartier zur möglichen Behandlung
künftiger Infizierter mit dem neuartigen Coronavirus eingerichtet. An
der Spielstätte des Handballbundesligisten Eulen Ludwigshafen stehen
etwa 200 Feldbetten. In Koblenz wurden zwei Schulsporthallen mit
Feldbetten bestückt. Diese einfach gehaltenen
«Pflegehilfseinrichtungen» sind nach Angaben der Feuerwehr als
«Überlauf für leichtere Fälle» gedacht, falls die Krankenhäuser
im
Raum Koblenz wegen steigender Patientenzahlen irgendwann ausgelastet
sein sollten.