Italiens Wirtschaft rechnet wegen Corona mit Einbruch um 6 Prozent

Rom (dpa) - Die Wirtschaft in dem besonders hart von der
Corona-Pandemie getroffenen Italien könnte in diesem Jahr nach
Schätzung des größten Arbeitgeberverbandes Confindustria um 6 Prozent

einbrechen. Niemals zuvor in der Geschichte des Landes habe man sich
einer Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftskrise diesen Ausmaßes
gegenüber gesehen, teilte Confindustria am Dienstag mit. Der Verband
forderte Italiens Regierung und die EU auf, Instrumente wie etwa
Eurobonds aufzulegen, um die Folgen für die Wirtschaft abzufedern.

Zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem
französischen Medef wolle Confindustria zudem für einen Plan der EU
für öffentliche Investitionen werben, hieß es weiter.

Die Pandemie trifft Italiens Wirtschaft zur Unzeit: Bereits 2019
konnte die Wirtschaft nur noch um 0,3 Prozent zulegen. Zudem ist
Italiens Staat mit mehr als 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) hoch verschuldet. Sinkt das BIP und steigen zugleich die
Staatsausgaben, dann steigt diese Quote noch höher an.

Italien ist in Europa und weltweit das bisher am stärksten vom
Coronavirus getroffene Land. Mehr als 100 000 Menschen infizierten
sich den Behörden zufolge bis Montag mit dem neuen Virus Sars-CoV-2,
der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Rund 12 000 Menschen
starben.