Vor einem Monat: Coronavirus erreicht Berlin

Berlin (dpa/bb) - Die Internationale Reisemesse ITB in Berlin wurde
schon Ende Februar abgesagt. Da waren vom Coronavirus Bayern,
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg betroffen. Dann kam das
neuartige Coronavirus auch in der Hauptstadt an. Das war vor einem
Monat. Ein Rückblick:

1. MÄRZ: Der erste nachweislich Erkrankte ist ein 22-jähriger Mann
aus Berlin-Mitte. Er wird in der Charité zunächst auf neurologische
Erkrankungen untersucht. Erst durch einen Paralleltest stellt sich
heraus, dass er mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert ist.

7. MÄRZ: Die Polizei teilt mit, dass sich der erste Polizist mit dem
Coronavirus angesteckt hat. Es ist der 28. bestätigte Infektionsfall
in der Hauptstadt.

10. MÄRZ: Alle Theaterstücke, Opern und Konzerte in den großen Säle
n
der staatlichen Bühnen werden bis zum 19. April abgesagt.

11. MÄRZ: Die Senatsgesundheitsverwaltung untersagt Veranstaltungen
mit mehr als 1000 Menschen. Das Robert Koch-Institut rät zur
«sozialen Distanzierung».

12. MÄRZ: Die Polizei warnt Senioren, weil sich Betrüger am Telefon
als Verwandte, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, ausgeben
und Geld für teure Medikamente wollen.

13. MÄRZ: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Berlin steigt

auf 216 Fälle. Die Berliner SPD sagt alle Veranstaltungen ab. Auch
die beiden Berliner Fußballvereine Hertha BSC und 1. FC Union trifft
die Corona-Krise. Alle Bundesligaspiele werden eingestellt.

14. MÄRZ: Der Senat verbietet alle Versammlungen mit mehr als 50
Menschen. Kneipen, Bars, Clubs und Kinos sollen sofort schließen.
Ebenso alle Sportstätten. In den Supermärkten gibt es teilweise leere
Regale bei Toilettenpapier, Nudeln und Reis.

17. MÄRZ: Schulen und Kitas sind geschlossen. Für Kinder von Eltern
mit Berufen wie Arzt oder Polizist wird eine Notbetreuung
eingerichtet. Berlin plant ein eigenes Krankenhaus für bis zu 1000
Covid-19-Patienten auf dem Messegelände.

18. MÄRZ: Die meisten Geschäfte werden geschlossen. Erlaubt sind noch
Lebensmittelgeschäfte, Banken, Drogerien und Apotheken. Mehrere
Bezirke schließen die Spielplätze. Berlin will die Zahl der 1045
Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern
verdoppeln.

19. MÄRZ: Erstmals müssen auch Restaurants geschlossen bleiben.
Firmen, Freiberufler und Selbstständige sollen 600 Millionen Euro
Soforthilfen erhalten.

20. MÄRZ: Der erste Corona-Patient in Berlin, ein 95 Jahre alter
Mann, stirbt.

21. MÄRZ: Der Senat kündigt weitergehende Maßnahmen an. Erlaubt sind

nur noch Veranstaltungen und Versammlungen mit bis zu zehn Menschen.
Die Bildungsverwaltung entscheidet, dass vor den Osterferien keine
Abiturprüfungen stattfinden werden.

22. MÄRZ: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten
der Länder verständigen sich darauf, dass Ansammlungen von mehr als
zwei Menschen grundsätzlich verboten werden. In Berlin fahren
U-Bahnen nur noch alle zehn statt alle fünf Minuten.

23. MÄRZ: Ein zweiter Corona-Patient stirbt. Die strengeren
Kontaktverbote treten in Kraft. Die Polizei stellt eine ganze Reihe
von Verstößen fest.

26. MÄRZ: Acht Menschen sind inzwischen in Berlin an den Folgen des
Coronavirus gestorben.

27. MÄRZ: Die Corona-Soforthilfen lösen einen Ansturm von
Kleinunternehmern aus. Zwischenzeitlich sind mehr als 60 000 Nutzer
in der Warteschlange der Investitionsbank Berlin registriert. Bis zum
Abend werden 3000 Anträge erfolgreich eingereicht.

28. MÄRZ: Der Berliner Senat stockt seine Millionenhilfen für
mittlere und kleinere Firmen auf. Bis zu einer Milliarde Euro könne
gezahlt werden, sagt Finanzsenator Matthias Kollatz.

30. MÄRZ: Vier Wochen nach der ersten bestätigten
Coronavirus-Infektion in Berlin und zwei Wochen nach ersten
drastischen Einschränkungen verläuft der Anstieg der Meldezahlen
schwächer. Es gab bislang 2581 bestätigte Infektionsfälle. 381
Menschen liegen im Krankenhaus, 84 davon auf einer Intensivstation.
13 Menschen starben.

Der Flughafen Tegel bleibt trotz niedriger Passagierzahlen zunächst
geöffnet. 30 000 Kleinunternehmer, Freiberufler und Selbstständige
erhalten 300 Millionen Euro von der Berliner Investitionsbank IBB.
Weitere 200 Millionen Euro für 20 000 Empfänger sollen folgen.