Leben mit der Corona-Krise - Yoga-Tipps und «Corona-Burger»

Berlin (dpa) - Das Leben in der Corona-Krise hat für viele Menschen
überwiegend Schattenseiten und das wird noch so bleiben. Aber auch
der Humor bleibt nicht auf der Strecke. Und wo ist die Mafia?

SELBSTGEBAUTER MUND-NASEN-SCHUTZ

Berlin (dpa) - Das Robert Koch-Institut hält auch selbstgebastelten
Mund- und Nasenschutz zum Schutz anderer Menschen für hilfreich. «Es
hängt vom Material ab», schränkte RKI-Präsident Lothar Wieler am
Dienstag ein. Doch auch ein selbstgebauter Schutz halte Tröpfchen
zurück, wenn man huste und niese. «Deswegen ist er für den Schutz von

anderen von Relevanz.» Deutlich zu unterscheiden, sei aber ein
einfacher Mund-Nasen-Schutz von den virenabhaltenden Profi-Masken,
die im medizinischem Bereich eingesetzt würden. Sie können auch die
Träger selbst vor Infektionen schützen.

FÜR DIE AUSGANGSSPERREN-FITNESS

Neu Delhi (dpa) - Für Fitness und Gesundheit während der
Ausgangssperre hat Indiens Premierminister Narendra Modi (69)
Yoga-Tipps gegeben. «Ich bin weder Fitnessexperte noch medizinischer
Experte», schrieb der Hindu-Politiker auf Twitter. «Yoga zu
praktizieren, ist seit vielen Jahren ein wesentlicher Teil meines
Lebens, und ich finde es wohltuend.» Modi verlinkte zu seinem
Youtube-Kanal «Yoga with Modi», wo er selbst eine animierte Version
seiner Yoga-Übungen zeigt und eine Stimme aus dem Off Anweisungen
gibt. Die Videos gibt es in verschiedenen Sprachen, auch auf Deutsch.
Modi schrieb: «Ich hoffe, ihr beginnt auch bald, regelmäßig Yoga zu
machen.» (Modis Videos auf Deutsch)

TIERE BRAUCHEN FUTTER

Berlin (dpa) - Der Verband der Zoologischen Gärten hat wegen der
Corona-Krise ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro
für mehr als 50 Zoos in Deutschland gefordert. In einem Brief wandte
sich Verbandschef Jörg Junhold, selbst Zoodirektor in Leipzig, auch
an Kanzlerin Angela Merkel und wies auf die Notwendigkeit sofortiger
Unterstützung hin. «Anders als andere Einrichtungen können wir
unseren Betrieb nicht einfach runterfahren - unsere Tiere müssen ja
weiterhin gefüttert und gepflegt werden.» Nach Junholds Worten
arbeiten Zoos derzeit ohne Einnahmen, aber mit gleichbleibend hohen
Ausgaben weiter. Ein einzelner Zoo müsse in der aktuellen Krise einen
wöchentlichen Umsatzverlust von etwa einer halben Million Euro
verkraften.

TRAUERFEIERN GIBT ES NICHT MEHR

Köln (dpa) - Die strengen Corona-Regeln auch für Beerdigungen stellen
nach Einschätzung des Bestatters Christoph Kuckelkorn eine schwere
Prüfung für die Angehörigen dar. «Hier in Köln finden Trauerfeier
n
eigentlich gar nicht mehr statt, weil wir die Trauerhallen nicht mehr
nutzen dürfen», sagte Kuckelkorn, der durch seine Funktion als
Präsident des Festkomitees Kölner Karneval überregional bekannt ist.

Die Familie dürfe den Sarg oder die Urne zum Grab begleiten. Ein
Pfarrer, ein Trauerredner oder ein Familienmitglied könne dort dann
ein paar Worte sprechen, aber es gebe nicht mehr die eigentliche
Trauerfeier. Um wenigstens einen kleinen Ersatz zu schaffen, werde
der Abschied am Grab mitunter gefilmt und gestreamt, so dass Freunde
und Verwandte die Zeremonie zuhause verfolgen könnten. Außerdem
empfehle er allen Angehörigen, die Trauerfeier später nachzuholen.

MAFIA WARTET AUF BESSERE ZEITEN

Rom (dpa) - Mafia-Experten in Italien gehen davon aus, dass sich die
Kriminellen während der Corona-Pandemie zurückhalten. Denn auch sie
litten unter den Ausgangsbeschränkungen. Nach der Krise würden sie
ihre Aktivitäten dann gezielt wieder aufnehmen, erklärte der Chef der
italienischen Anti-Mafia-Behörde DIA, Giuseppe Governale, der
Deutschen Presse-Agentur. «Sie warten auf bessere Zeiten.» Der
italienische Staatsanwalt und führende Anti-'Ndrangheta-Ermittler
Nicola Gratteri fürchtet vor allem, dass Kriminelle versuchen werden,
von einer anstehenden Rezession zu profitieren. Er warnt vor
potenziellen Mafia-Kredithaien, die die Notlage angeschlagener
Unternehmen nutzen könnten.

VIETNAMESISCHER IMBISS MIT PANDEMIE-HUMOR

Hanoi (dpa) - Das ist kein Aprilscherz, sondern kommt aus der
Abteilung Pandemie-Humor: Ein Imbiss in der vietnamesischen
Hauptstadt Hanoi verkauft «Corona Burger». Betreiber Hoang Tung (36)
erzählte der Deutschen Presse-Agentur, dass er damit ursprünglich
Kindern eine Freude machen wollte. Als die ersten Nachrichten über
das Coronavirus in China gekommen seien, sei alles so negativ
gewesen, auch sein Geschäft sei schlechter geworden. «Also habe ich
angefangen, darüber nachzudenken, wie man anders und positiv sein
kann.» Das Burger-Brötchen erinnert von seiner Form her daran, wie
das neue Virus unter dem Mikroskop aussieht. Am ersten Tag habe er 50
Burger verkauft, sagt Tung. Tage später seien es 100 gewesen. Der
Burger kostet umgerechnet um die 3 Euro, es soll ihn nur für eine
begrenzte Zeit geben.