Fast 850 Corona-Tote in 24 Stunden in Spanien - dennoch Zuversicht

Tagelang hatten die sinkenden Zahlen der Neuinfektionen in Spanien
Grund zur Hoffnung gegeben. Jetzt gab es wieder einen Anstieg. Die
Behörden bleiben trotzdem zuversichtlich - und blicken auf das Ende
dieser Woche.

Madrid (dpa) - Im extrem heftig von der Coronavirus-Pandemie
betroffenen Spanien sind am vierten Tag in Folge mehr als 800
Todesfälle verzeichnet worden. Innerhalb von 24 Stunden seien 849
neue Opfer gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium am
Dienstag in Madrid mit. Dies ist die bisher höchste Zahl an Opfern,
die seit dem Beginn der Krise an einem Tag gezählt wurde.

Auch die Zahl neu erfasster Infektionen stieg wieder, nachdem sie
mehrere Tage hintereinander gesunken war und lag am Dienstag bei mehr
als 94 000 - etwa 9000 mehr als am Vortag. Dazu zählten aber auch
Fälle vom Wochenende, die erst jetzt bekannt geworden seien, sagte
die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES),
María José Sierra.

Sie zeigte sich weiter optimistisch, dass die Kurve der
Neuerkrankungen in Spanien langsam abflacht. «Die Zahlen fallen in
den erwarteten Bereich. Ende der Woche werden wir eine klarere
Vorstellung von der Entwicklung haben.» Es würden viele Tests
durchgeführt, «ungefähr 20 000 pro Tag», betonte Sierra.

Besonders schwer von der Krise betroffen sind weiterhin die Regionen
Madrid und Katalonien. Sorgen macht vor allem der drohende Kollaps
der Intensivstationen. Die gute Nachricht war aber, dass seit Sonntag
landesweit mehr als 2500 Patienten als geheilt entlassen wurden -
insgesamt sind bereits fast 20 000 Menschen wieder gesund.

Am Dienstag trat auch eine Verschärfung des noch bis zum 11. April
geltenden Ausgangsverbots in Kraft. Demnach müssen alle Arbeitnehmer,
die in nicht wesentlichen Sektoren tätig sind, bis Ostern zu Hause
bleiben. Bisher durften alle Bürger, die nicht im Homeoffice arbeiten
konnten, weiter zum Arbeitsplatz fahren. Die Regierung von
Ministerpräsident Pedro Sánchez hofft, die Krise so schneller in den
Griff zu bekommen.