Bischof: Ostern anders gläubig feiern und Zuversicht bewahren

Görlitz (dpa/sn) - Der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, hat dazu
aufgerufen, in der Karwoche auch ohne Gottesdienste wegen der
Corona-Pandemie das größte Fest der Christenheit zu feiern. «Ostern
fällt nicht aus», schrieb er in einem am Dienstag veröffentlichten
Hirtenbrief. «Es ist uns ein Verzicht auferlegt, den wir annehmen
müssen und fruchtbar machen können.» Das Osterfest 2020 werde daher
einmalig sein.

Das Coronavirus habe die ganze Welt plötzlich zu einer
Leidensgemeinschaft werden lassen, schreibt Ipolt. «Wir erleben eine
Globalisierung eigener Art.» Angesichts der täglichen Nachrichten und
Bilder gebe gerade der Glaube in Erinnerung an das Leiden Christi auf
dem Kreuzweg in den Tagen der Passionszeit Zuversicht.

Die Christen, die sich nicht versammeln könnten, sollten ihr reiches
Brauchtum in den Häusern lebendig werden lassen, «auch ohne den
Priester». Das Entzünden der Osterkerze am Ostertag gehöre als
«Zeichen der Hoffnung» inmitten der Sorge und Angst vor Corona dazu.
Mit einem «Oster-Halleluja» sollte auch die Hoffnung auf Rettung
bekannt werden - auch von der Krankheit, «die die ganze Welt
überfallen hat».

Ipolt forderte zudem zur Solidarität vor allem mit kranken und
einsamen Gemeindemitgliedern auf. «Schon ein kurzer Telefonanruf
hilft manchmal, ein wenig Angst zu nehmen und Zuversicht zu
verbreiten.» Diese kleinen Zeichen der Nächstenliebe kosteten nur
etwas Zeit. «Aber diese Zeit haben wir jetzt vielfach geschenkt
bekommen, weil manches andere derzeit nicht möglich ist.»