Lehrerverband für Nachsicht bei vorgezogener Notenvergabe

Hannover (dpa/lni) - Der niedersächsische Lehrerverband wirbt mit
Blick auf eine vorgezogene Notenvergabe für Nachsicht im Umgang mit
Schülern, deren Versetzung gefährdet ist. «Da sollte man schon mit
Augenmaß agieren und den Schüler im Blick haben», sagte Torsten
Neumann, Vorsitzender des Verbands Niedersächsischer Lehrkräfte
(VNL/VDR), am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Letztlich
sollte man im Zweifel für den Schüler bewerten.» Es dürfe allerding
s
keinen Freifahrtschein für Schüler geben, bei denen praktisch schon
feststeht, dass sie sitzenbleiben.

Das Kultusministerium hat angeordnet, dass die allgemeinbildenden
Schulen für den Fall eines noch längeren Schulausfalls schon bis
Mitte April vorläufige Zeugnisnoten festlegen sollen. Diese sollen
auf Basis der bisherigen Leistungen den Stand bis zum 15. April
spiegeln. Angesichts der unklaren Entwicklung der Corona-Krise sei es
sinnvoll, sich auf diesen Fall vorzubereiten, sagte Neumann vom
Lehrerverband dazu. «Das gehört einfach zum Job.»

Neumann betonte, die Gesundheit der Schüler und Lehrer müsse bei der
Entscheidung über die Dauer der Schulschließungen im Vordergrund
stehen. Wenn nötig, müsse die Politik den Mut haben, den Unterricht
noch länger abzusagen. Stand jetzt geht die Schule am 20. April
weiter. Die Abschlussprüfungen wurden in den Mai verschoben.