Fresenius: Können mehr Corona-Patienten aus dem Ausland aufnehmen

Bad Homburg (dpa/lhe) - Der Gesundheitskonzern Fresenius hat in
seinen deutschen Kliniken nach eigenen Angaben noch viel Platz auch
für ausländische Corona-Patienten. «Wir könnten derzeit noch sehr
viel mehr Patienten aufnehmen, ohne dass ein einziger deutscher
Patient darunter leidet», sagte Vorstand Francesco De Meo der
«Süddeutschen Zeitung» (Dienstag). Bisher habe Fresenius hierzulande

vier Corona-Patienten aus Italien aufgenommen. Das Thema sei
hochpolitisch. «Der Bund hält sich sehr zurück», sagte De Meo, der

die Klinik-Sparte Helios von Fresenius leitet. Auf europäischer Ebene
gebe es wenige, «die koordiniert und strukturiert» an dem Thema
arbeiteten. Nach Spanien, wo Fresenius ebenfalls stark vertreten ist,
hat der Konzern ein Team von Ärzten und Pflegekräften sowie 30
Beatmungsgeräte geschickt.

Fresenius ist mit 86 Kliniken Deutschlands größter privater
Krankenhausbetreiber. Der Konzern mit Sitz in Bad Homburg stockt
derzeit die Zahl der Intensivbetten nach eigenen Angaben von 900 auf
mindestens 1500 auf. Zuletzt lagen laut De Meo 80 Corona-Patienten in
den deutschen Kliniken auf Intensivstation, davon mussten 50 beamtet
werden. «Wir haben Kliniken, in denen ist noch kein einziger
Covid-Patient aufgetaucht, obwohl wir fast die komplette
Intensivkapazität vorhalten.» Mit Blick auf die angespannte Lage in
Spanien und Italien müsse man aber vorbereitet sein. «Die Zahl der
Fälle in Deutschland könnte sich schlagartig erhöhen.»

Die Staatskanzlei in Wiesbaden hatte vergangene Woche erklärt, Hessen
nehme 14 schwerkranke Patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19 aus
Italien und Frankreich auf. Bundesweit sprach das Auswärtige Amt
jüngst von 47 Intensivpatienten, die in mehreren Bundesländern
behandelt werden sollen. Landespolitiker betonten, in der Krise sei
Solidarität mit schwer betroffenen Ländern geboten.