DGB Hessen: Arbeitgeber sollen Kurzarbeitergeld aufstocken

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund erwartet,
dass wegen der Corona-Krise in Hessen Zehntausende Menschen in
Kurzarbeit geschickt werden und mit deutlich geringeren Gehältern
zurechtkommen müssen. Insbesondere Beschäftigte im Niedriglohnbereich
würden in existenzielle Nöte geraten, teilweise sogar auf
Grundsicherung angewiesen sein, erklärte der Vorsitzende des Bezirks
Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, am Dienstag in Frankfurt.

Es sei richtig, über die Kurzarbeit die Arbeitsplätze und das
Know-How für die Zeit nach der Krise zu sichern, meinte der
Gewerkschafter. Die Arbeitgeber seien bereits durch die Freistellung
von den Sozialbeiträgen weitgehend entlastet worden. Es sei daher ein
Gebot der Gerechtigkeit, dass sie das Kurzarbeitergeld ihrer
Beschäftigten auf mindestens 80 Prozent vom Netto aufstockten. Dies
wollten die Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden tariflich
regeln.

Wichtig sei auch der Notfall-Kinderzuschlag, mit dem berechtigte
Familien sich in einem vereinfachten Verfahren bis zu 185 Euro pro
Kind und Monat sichern könnten. Diese Leistung wird über die
Familienkasse abgewickelt, die auch das Kindergeld auszahlt.