Behörde in Frankreich warnt vor Nebenwirkungen von Chloroquin

Paris (dpa) - Frankreichs Behörde für Arzneimittelsicherheit (ANSM)
warnt vor möglichen Nebenwirkungen des Malariamittels
Hydroxychloroquin oder des HIV-Medikaments Kaletra bei
Covid-19-Erkrankten. «Einige wenige Fälle von schwerwiegenden
Nebenwirkungen wurden gemeldet und werden derzeit analysiert», teilte
die ANSM am Montagabend mit. Die Behörde betonte, dass die
Medikamente unter keinen Umständen als Selbstmedikation oder auf
Verschreibung eines örtlichen Arztes eingenommen werden dürften. «In

diesem Zusammenhang fordern wir die Verantwortung eines jeden,
unnötige Krankenhausaufenthalte aufgrund des Missbrauchs dieser
Medikamente zu vermeiden», hieß es weiter.

In Frankreich ist die Behandlung mit Hydroxychloroquin und Kaletra
von Covid-19-Erkrankten nur bei schweren Verläufen und nach
Abstimmungen von mehreren Ärztinnen und Ärztinnen erlaubt. Die
Behörde warnte vor allem vor Herzstörungen, die durch den Einsatz des
Malariamittels in Kombination mit anderen Medikamenten auftreten
können. «Wir erinnern daran, dass bis heute kein Medikament formell
als wirksam für die Behandlung oder Prävention von Covid-19
nachgewiesen wurde», betonte die Behörde.