Arbeitslosenverband fordert längeres Arbeitslosengeld

Schwerin (dpa/mv) - Der Arbeitslosenverband Mecklenburg-Vorpommern
fordert angesichts der Auswirkungen des Coronavirus auf die
Wirtschaft eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes. «Bei allen
Bemühungen des Bundes und des Landes wird es durch die Corona-Krise
zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen und zu einem deutlichen Anstieg
der Zahl arbeitsloser Frauen und Männern kommen», sagte der
Vorsitzende des Arbeitslosenverbandes, Jörn Böhm, am Dienstag. Selbst
bei einem raschen Wiederanspringen der Wirtschaft werde das
Beschäftigungsniveau vor der Krise nicht so bald wieder erreicht
werden.

«Neben denen, die sofort in die Grundsicherung fallen, trifft es
kurz- und mittelfristig auch die Arbeitslosengeldbezieher hart», so
Böhm. «Bei einigen, die auf die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt
gehofft hatten, endet die Bezugsdauer in diesen Tagen und Wochen.»
Derzeit können Arbeitnehmer unter 50 Jahren maximal zwölf Monate
Arbeitslosengeld beziehen - danach fallen sie in Hartz IV. Mit
zunehmendem Alter steigt die Bezugsdauer bis auf 24 Monate.

Außerdem forderte Böhm eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes
insbesondere für Familien. Unterstützung benötigten zudem Träger vo
n
sozialen Hilfeprojekten, wie Kleiderkammern, Möbelbörsen und
Suppenküchen. Ihnen brächen die Einnahmen weg, doch die Fixkosten für

Strom, Miete und Fahrzeuge sowie für nicht geförderte Beschäftigte
fielen weiter an. Den Beschäftigungsgesellschaften gehe es ähnlich:
Maßnahmen fielen wegen Corona weg - in der Folge fließe kein Geld vom
Jobcenter.