Israel verhängt wegen Coronavirus strengere Ausgangsbeschränkungen

Tel Aviv (dpa) - Israel hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus
noch strengere Ausgangsbeschränkungen verhängt. Die Regierung verbot
unter anderem öffentliche Gebete und Hochzeiten, wie das Büro des
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag
mitteilte. An der Klagemauer in Jerusalem dürfen nur noch bis zu zehn
Menschen beten. Sie müssen dabei einen Abstand von mindestens zwei
Metern zueinander halten.

Nur 15 Prozent der Angestellten sollen zur Arbeit gehen. Auch am
Arbeitsplatz gelten strenge Anweisungen, vor Ankunft müssen die
Beschäftigten Fieber messen und eine Erklärung ausfüllen, dass sie
keine Corona-Symptome aufweisen.

Insgesamt sind die Menschen weiter angehalten, zu Hause zu bleiben.
Von diesem Dienstag an sollten rund 600 israelische Soldaten die
Polizei dabei unterstützen, die Einhaltung der Einschränkungen durch
die Bevölkerung zu gewährleisten. Kommandeure sollten dabei auch
Waffen tragen.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte sich am
Montag in Quarantäne begeben, nachdem eine Mitarbeiterin an einer
Coronavirus-Infektion erkrankt war. Ein erster Test bei Netanjahu war
jedoch negativ.

Gemeinsam mit Finanzminister Mosche Kachlon stellte er am Montagabend
einen Hilfsplan vor, der eine Unterstützung der israelischen
Wirtschaft mit rund 80 Milliarden Schekel (gut 20 Milliarden Euro)
vorsieht.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2
mittlerweile bei 4831 Personen in Israel nachgewiesen worden, 163
sind wieder genesen. 18 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer
Coronavirus-Infektion gestorben.