Kluge sieht Radteams in Corona-Krise in Existenz bedroht

Berlin (dpa) - Radprofi Roger Kluge sieht in der Zwangspause durch
die Coronavirus-Pandemie eine existenzielle Bedrohung für einige
Straßen-Rennställe. «Das ist eine Gefahr, wir können die Sponsoren

gerade nicht so gut präsentieren», sagte Kluge der «Berliner
Morgenpost» (Dienstag). Der 34-Jährige vom Team Lotto-Soudal wurde
laut des Berichts von seinem Management schon darauf vorbereitet,
dass womöglich in der Zukunft Zahlungen ausbleiben könnten. «Das wä
re
ein herber Einschnitt», sagte Kluge. Sein derzeitiger Arbeitgeber
gilt jedoch als eher krisensicher.

Auf der Bahn wollte der Berliner 2020 an den Olympischen Spielen in
Tokio teilnehmen, auf der Straße erneut an der Tour de France.
Nachdem Olympia bereits um ein Jahr auf 2021 verschoben wurde,
rechnet der frühere Bahn-Weltmeister damit, dass auch die Tour nicht
durchgeführt werden kann. «Wenn Olympia dieses Jahr nicht
stattfindet, kann ich mir nicht vorstellen, dass einen Monat eher die
Situation in Frankreich besser ist. Die Chance ist sehr gering, dass
wir im Juli Radrennen fahren. Vielleicht können wir das erst im
Herbst wieder», sagte der Anfahrer von Sprinter Caleb Ewan.

Zumindest einen positiven Aspekt sieht Kluge in der aktuellen Krise.
Durch die vielen Absagen seiner Wettkämpfe kann er ungewohnt viel
Zeit mit Frau und Kind verbringen. «Als Familie hat es uns nicht so
schlecht getroffen», sagte Kluge.