Corona-Krise: Infektionsgebiet im Nordosten Rumäniens gesperrt

Bukarest (dpa) - Rumänien sperrt die im Nordosten gelegene Stadt
Suceava und acht benachbarte Dörfer, weil dort mehr als ein Viertel
aller Infektionen mit dem neuen Coronavirus aufgetreten sind. Das
beschloss die Regierung am späten Montagabend. Von den landesweit
2109 Patienten, die mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert sind, leben
593 in der Kreishauptstadt Suceava, die rund 92 000 Einwohner hat.

Vor allem das Kreiskrankenhaus von Suceava gilt als Infektionsherd.
Dazu hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen mutmaßlicher
Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz aufgenommen, wie am
Dienstag bekannt wurde. Etwa die Hälfte der Patienten sowie 100 Ärz
te
und Pfleger haben sich infiziert. Der Direktor der Klinik wurde
daraufhin entlassen. Er soll es zudem unterlassen haben,
Corona-Todesfälle zu melden, wie das lokale Gesundheitsamt erklärte.
Von den bisher landesweit 65 Corona-Todesopfern kommen 13 aus
Suceava, teilte die Regierung in Bukarest mit.

Der Großraum Suceava soll nun von Polizei und Militär überwacht
werden. Zugang haben nur noch Pendler, die dort im Bereich
Lebensmittelversorgung, öffentliche Dienstleistung und Verwaltung
arbeiten. Auch Warentransporte sind weiter zugelassen.