Neustart für Hamburger Corona-Hilfen - Arbeitsagentur guckt auf Krise

Können Hamburgs Kleinstunternehmen nun auch endlich ihre
Wirtschaftshilfen beantragen? Der Start in Hamburg war holprig. In
Schleswig-Holstein haben bereits Tausende einen Antrag gestellt. Die
Corona-Zahlen steigen zwar weiter, aber nicht exponentiell.

Kiel/Hamburg (dpa/lno) - Während erste Hilfsgelder für die
wirtschaftliche Existenzsicherung von Kleinstunternehmen in
Schleswig-Holstein bereits fließen, steht Hamburg nun möglicherweise
vor einem Neustart. Am Montag war auf den Internetseiten der
Investitions- und Förderbank Hamburg der Link zur Antragstellung
trotz intensiver Vorbereitungen und Tests der Techniker zunächst
nicht online. Tausende Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer
dürften gespannt auf den Online-Antrag warten. In Schleswig-Holstein
waren nach nur vier Tagen bereits etwa 30 0000 Anträge eingegangen,
Hamburg erwartete innerhalb einer Woche rund 100 000 Anträge.

Mit Spannung werden zudem am Vormittag die aktuellen
Arbeitsmarktzahlen für März erwartet. Die Agentur für Arbeit legt die

Zahlen für Schleswig-Holstein und Hamburg vor. Die aktuelle
Corona-Krise dürfte sich in der offiziellen Statistik allerdings noch
nicht sehr stark niederschlagen, da Gastronomie und Einzelhandel erst
Mitte des Monats heruntergefahren wurden. Gleichzeitig aber wollen
die Regionaldirektionen am Nachmittag berichten, wie sich die
Kurzarbeit im Zuge der Pandemie entwickelt hat. Experten rechnen mit
einem kräftigen Anstieg der Anträge.

Unterdessen breitet sich die Lungenerkrankung im Norden trotz der
Sicherheitsmaßnahmen weiter aus. Die Zahl der in Schleswig-Holstein
gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus stieg auf 1053,
bisher wurden 7 Todesfälle verzeichnet. In Hamburg stieg die Zahl der
bestätigten Infektionen binnen eines Tages auf 2214. In der
Hansestadt gab es bislang 6 Tote im Zusammenhang mit Corona.

Trotz der zunehmenden Fälle in Hamburg würden sich die Zahlen nicht
exponentiell steigern, hieß es seitens der Gesundheitsbehörde. «Die
Steigerung ist zuletzt auch etwas abgeflacht. Gleichzeitig haben wir
eine Zunahme bei den stationären Fällen, die Situation in den
Krankenhäusern ist aber weiterhin stabil», teilte die Behörde der
Deutschen Presse-Agentur mit. Hamburg treffe aktuell Vorkehrungen, um
einen Anstieg stationärer und intensivpflichtiger Erkrankungsfälle
gut zu bewältigen.

Die Entspannung bei der Schutzkleidung und beim Arztruf hatte sich
bereits am Montag gezeigt. Dennoch ist die Stadt Hamburg weiterhin
auf der Suche nach Unternehmen, die ihre Schutzkleidung momentan
nicht benötigen und diese weitergeben möchten. Auch Freiwillige aus
Gesundheitsberufen werden nach wie vor gesucht.