im 4. Satz) Constantin-Chef glaubt an Comeback des Kinos

München (dpa) - Der Chef der Produktionsfirma Constantin, Martin
Moszkowicz (61), glaubt an eine erfolgversprechende Zukunft des Kinos
nach der Corona-Krise. «Es wird wieder Sehnsucht nach Kino geben»,
sagte er in einem am Montagabend veröffentlichten
«Spiegel»-Interview. «Ich glaube an ein großes Comeback des Kinos.
»
Die Zeit bis dahin werde allerdings hart für die Branche, sagte der
Filmproduzent («Fack ju Göhte»). «Kredite allein helfen da nicht.
Einem Kinobesitzer irgendwo in der Provinz nutzt es nichts, wenn er
jetzt ein paar Tausend Euro bekommt, die er in ein paar Monaten
zurückzahlen muss. Dazu wird er nicht in der Lage sein.»

Auch die Constantin habe Schwierigkeiten. Die Produktion von mehr als
30 Filmen, Shows und Serien stoppe. Moszkowicz rechnet mit Mehrkosten
von mehreren Millionen Euro. «Die Politik hat lange gezögert, klare
Ansagen zu machen», kritisierte er. «Und dann ging auf einmal alles
sehr schnell. Da war kaum Zeit zu reagieren.» Was der Branche jetzt
helfen würde, sei das Ausrufen des nationalen Notstandes. «Das hätte

massive Veränderungen im Haftungsverhältnis zur Folge. Dann müsste
der Staat für die Kosten aufkommen.»

Moszkowicz kritisierte auch die Versicherungen. Sie hätten sich
«rausgezogen und gesagt, dass sie nicht zahlen wollen». Es gebe
Klauseln, die Pandemien und Epidemien ausschließen. «Unfassbar, wie
sich einige in der Versicherungsbranche jetzt verhalten.»