Tom Tailor setzt auf Staatshilfen - «Erhebliche Finanzierungsrisiken»

Hamburg (dpa) - Die Modekette Tom Tailor setzt in der Corona-Krise
angesichts eines «signifikanten» Umsatz- und Ertragsrückgangs sowie
«erheblicher Finanzierungsrisiken» auf staatliche Hilfen. Die
Tom-Tailor-Gruppe beabsichtige, die in Europa angekündigten
finanziellen Unterstützungsprogramme zu beantragen, teilte das
Hamburger Unternehmen am Montagabend mit. Dazu gehörten unter anderem
staatliche Finanzierungsprogramme, Kurzarbeit, die bereits von der
Gesellschaft für die eigenen Filialen beantragt worden sei, sowie die
Stundung von Steuerzahlungen. In der Mitteilung verwies das
Unternehmen zugleich auf das «Risiko der Nichteinhaltung von
Kreditkennzahlen als auch das Risiko von Liquiditätsengpässen».

Die Marktbedingungen in fast allen relevanten Märkten der Gruppe
hätten sich deutlich verschlechtert. «Aufgrund der Unsicherheit über

die weitere Entwicklung in den Absatzmärkten sieht der Vorstand in
der kurz- und mittelfristigen Liquiditätsplanung derzeit deutliche
Planungsrisiken», hieß es weiter. Vor dem Hintergrund der anhaltenden
Ausbreitung des Coronavirus habe die Gruppe die eigenen Filialen in
den meisten europäischen Märkten bis auf Weiteres geschlossen. Auch
das laufende Geschäft mit Großkunden sei durch die angeordneten
Einschränkungen betroffen. Der Onlinehandel der Tom-Tailor-Gruppe und
der Online-Großkunden sei aktuell nicht betroffen. «Bereits jetzt ist
ein erheblicher Umsatz- und Ertragsrückgang im ersten Quartal 2020 zu
verzeichnen», heißt es weiter.