Polizei fuhr am Wochenende landesweit 700 Corona-Einsätze

Die Polizei hat am Wochenende landesweit 700 Pandemie-Einsätze
absolviert - ganz überwiegend, um Verstöße gegen die soziale Distanz

zu ahnden und die Kontaktverbote durchzusetzen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Polizei hat im Zusammenhang mit den
Corona-Regelungen am Wochenende landesweit 700 Einsätze absolviert -
vor allem um die Kontaktverbote durchzusetzen. Dies sei sehr wenig,
sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montagabend im
Interview mit dem Hörfunkprogramm WDR 2. «Es ist eindrucksvoll, wie
diszipliniert die Menschen sind. 95 Prozent akzeptieren das
Kontaktverbot. Das ist doch toll», sagte Reul.

Polizei und Ordnungsämter müssten sich kümmern und dabei aufpassen,
sich nicht selbst zu infizieren. Dies sei in diesen Tagen keine
leichte Aufgabe für die Polizisten, sagte Reul.

Die Polizei Mettmann hatte 186 sogenannte Pandemie-Einsätze in der
vergangenen Woche gemeldet. Trotz einiger Ausnahmen hielten sich die
Menschen größtenteils an die Auflagen, lobte die Polizei. Zudem sei
die Zahl der Verkehrsunfälle und der Straftaten insgesamt deutlich
zurückgegangen.

Die Polizei in Düsseldorf berichtete von über 100 Pandemie-Einsätzen.

Eigentlich sei dies Sache der Ordnungsämter, die Polizei leiste aber
Unterstützung.

Im Münsterland berichtete die Polizei im Kreis Warendorf von 30
Einsätzen. Besonders am Freitag und Samstag habe das schöne Wetter
einige Menschen unvorsichtig werden lassen. Am Sonntag und
Montagmorgen seien es dagegen nur fünf Einsätze dieser Art gewesen.

Die Polizei Lippe ahndete am Wochenende Verstöße gegen das
Infektionsschutzgesetz mit 15 Strafanzeigen. Die Bundespolizei
leitete am vergangenen Wochenende 33 Verfahren trotz des bestehenden
Kontaktverbotes allein an Bahnhöfen im Ruhrgebiet ein.

In Ahlen randalierte eine 57-jährige Patientin auf einer
Covid-19-Isolierstation. Sie riss einem Beamten seinen Mundschutz ab,
einem anderen seine Schutzbrille, versuchte nach den Dienstwaffen der
Polizisten zu greifen und spuckte die Einsatzkräfte an, wie die
Polizei berichtete. Die 57-Jährige wurde in eine Fachklinik gebracht.
Die von ihr angegriffenen Polizisten wurden aus dem Dienst genommen.

Im Kreis Paderborn wurden 72 Einsätze im Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie gezählt. Die Polizei leitete über 60 Bußgeldverfahren

ein, erstattete in acht Fällen Strafanzeigen und sprach über 60
Platzverweise aus. Während eine 22-jährige Pandemie-Helferin vor
einem Supermarkt in Paderborn die Griffe der Einkaufswagen
desinfizierte, wurde ihre Handtasche gestohlen.

Im Kreis Düren wurde ein Mann in Aldenhoven in Gewahrsam genommen. Er
hatte behauptet, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, Polizisten
beleidigt und in ihre Richtung spuckte. Außerdem verletzte er eine
Polizistin durch Tritte.