Rio de Janeiro verlängert Maßnahmen gegen Coronavirus um 15 Tage

Rio de Janeiro (dpa) - Um die Ausbreitung des Coronavirus zu
verlangsamen, hat der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates
Rio de Janeiro, Wilson Witzel, die Einschränkungen des öffentlichen
Lebens am Montag um 15 Tage verlängert. «Schauen Sie, was in Ländern

passiert ist, in denen die Leute nicht an die Folgen dieses Virus
geglaubt haben», betonte Witzel. Bereits am 17. März waren in dem
Bundesstaat Schulen und Universitäten geschlossen, der
Personenverkehr zwischen großen Städten und zu anderen Bundesstaaten
eingeschränkt, öffentliche Veranstaltungen untersagt und
Touristenattraktionen wie der Zuckerhut oder der Berg mit der
Christusstatue und die berühmten Strände gesperrt worden. Auch die
meisten nicht unverzichtbaren Geschäfte mussten schließen.

Der Bundesstaat Rio de Janeiro fährt damit einen ähnlichen Kurs wie
etwa der Bundesstaat São Paulo und legt es auf eine Konfrontation mit
dem rechtskonservativen Präsidenten Jair Bolsonaro an. Der hatte die
Gouverneure scharf angegriffen und ihre Maßnahmen zum Schutz der
Bevölkerung im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen als
«Verbrechen» bezeichnet. Am Sonntag tourte Bolsonaro sogar trotz der
Covid-19-Pandemie durch den Hauptstadtdistrikt Brasilia und forderte
die Menschen auf, zur Arbeit zurückzukehren. Viele Brasilianer
bleiben jedoch vorsichtshalber trotzdem Zuhause.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden im größten und
bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas bisher 4362 Infektionen mit
dem Coronavirus und 141 Covid-19-Tote registriert.