Arbeitsmarkt und Kurzarbeit in Zeiten von Corona

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie
auf den hessischen Arbeitsmarkt berichtet am (morgigen) Dienstag
(10.00/14.00 Uhr) die Regionaldirektion der Arbeitsagentur in
Frankfurt. Allerdings wird dabei die offizielle Arbeitsmarktstatistik
für den Monat März zum Muster ohne Wert, den sie wurde zum Stichtag
12. März erhoben, also vier Tage vor den deutlichen Einschränkungen
für das wirtschaftliche Leben.

Bereits in der darauf folgenden Woche sahen sich die Arbeitsagenturen
einer Flut von Anträgen der Firmen ausgesetzt, die ihre Mitarbeiter
in Kurzarbeit schicken wollten. Laut einer früheren Mitteilung waren
in der Arbeitswoche vom 16. bis zum 20. März in Hessen rund 7300
Anträge eingegangen, nach 1100 im gesamten Vorjahr und 219 in den
Monaten Januar und Februar 2020 zusammen.

Die nächste bundesweite Hochrechnung zu den Kurzarbeitsanträgen will
die Bundesagentur am Dienstag um 14.00 Uhr vorlegen. Zu diesem
Zeitpunkt sollen auch Werte für die einzelnen Bundesländer vorliegen.
In Hessen haben große Unternehmen wie die Lufthansa, Fraport, Condor
und Opel Kurzarbeit für jeweils tausende Mitarbeiter angemeldet.

Mit der gesetzlichen Neuregelung gibt es weitere Hilfen für die
Betriebe, wie Direktionschef Frank Martin erläuterte. Sie können
rückwirkend zum 1. März 2020 Kurzarbeitergeld nutzen, wenn mindestens
zehn Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr
als zehn Prozent haben. Zudem werden die Sozialbeiträge zu 100
Prozent von der Agentur übernommen. Finanziell sei die Bundesagentur
gut vorbereitet. Sie könne bei Bedarf auf die Konjunkturreserve von
derzeit 26 Milliarden Euro zurückgreifen.