Großer Andrang auf Corona-Soforthilfen für kleine Unternehmen

Die Landesregierung rechnet mit rund 200 000 Anträgen aus der
Wirtschaft für eine Corona-Soforthilfe. Der Wirtschaftsminister
versichert: Kein rechtzeitiger Antrag werde wegen fehlender
Finanzmittel abgelehnt. Die ersten Summen sind bereits bewilligt.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Andrang auf staatliche Soforthilfen in der
Corona-Krise für kleinere Betriebe mit Finanznot ist in Hessen
riesig. Der Ansturm auf den Soforthilfe-Antrag sei erwartungsgemäß
hoch ausgefallen, sagten Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne)
und der Kasseler Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber zum Auftakt
der Anmeldung. «Insgesamt aber lief das System stabil.» Die
Unternehmen können seit Montag online einen Antrag auf die
Soforthilfe stellen, federführend ist das Regierungspräsidium Kassel.

Bereits nach sechs Stunden seien rund 5000 Anträge eingereicht
worden. Um möglichst viele Anträge gleichzeitig online annehmen zu
können, seien die Kapazitäten noch einmal verdoppelt worden.
Insgesamt hätten mehr als 300 Mitarbeiter des Landes an der
Entgegennahme, Prüfung und Bewilligung der Anträge gearbeitet,
erklärten Al-Wazir und Klüber. Teilweise habe es aber mehr als 15 000
gleichzeitige Zugriffsversuche gegeben. «Daher mussten sich heute
etliche Antragsteller leider gedulden und es immer wieder neu
versuchen.» Für die kommenden Tage werde jedoch eine deutliche
Entspannung erwartet.

«Allen Solo-Selbstständigen, Freiberuflern, Künstlern und
Kleinunternehmern, die wegen der Corona-Pandemie in wirtschaftliche
Not geraten sind, wollen wir nun schnell Liquidität verschaffen»,
hatte der Wirtschaftsminister zuvor angekündigt. Die schwarz-grüne
Koalition rechnet damit, dass sich weit über 200 000 Betriebe melden.

Konkret soll mit der Corona-Soforthilfe ein einmaliger, nicht
rückzahlbarer Zuschuss gewährt werden. Dieser beträgt nach Angaben
des Ministers (inklusive der Bundesförderung) für Betriebe mit bis zu
fünf Beschäftigten maximal 10 000 Euro für drei Monate. Bei bis zu
zehn Beschäftigten können maximal 20 000 Euro für drei Monate und bei

bis zu 50 Beschäftigten maximal 30 000 Euro für drei Monate fließen.


Wenn ein Antrag eingegangen, positiv beschieden und die Soforthilfe
festgesetzt worden ist, habe der Antragssteller sofort eine
Benachrichtigung erhalten, betonte Al-Wazir. Dann werde auch die
Zahlung der Soforthilfe angewiesen. «Von den 5000 Anträgen waren etwa
die Hälfte vollständig ausgefüllt. Bereits festgesetzt, also
Soforthilfe bewilligt, wurden bis jetzt rund 500 Anträge.» Insgesamt
fünf Millionen Euro Soforthilfe seien bereits bewilligt worden.

«Wir haben für die Corona-Soforthilfe genug Geld eingeplant»,
versicherte der Wirtschaftsminister. «Das bedeutet auch: Kein Antrag,
der bis Ende Mai eingereicht wird, wird wegen fehlender Mittel
abgelehnt.» Der Online-Antrag kann nach Angaben des Ministeriums
täglich und damit auch an den Wochenenden zwischen 6.00 und 24.00 Uhr
eingereicht werden.