Lage im Hamburger Gesundheitswesen entspannt sich

Noch in der vergangenen Woche sah es so aus, als könnte das Hamburger
Gesundheitswesen wegen fehlender Schutzkleidung an seine Grenzen
geraten. Nun ist die Lage besser. Auch der Arztruf ist wieder
erreichbar.

Hamburg (dpa/lno) - Der Mangel an Schutzkleidung in Hamburg ist
zunächst behoben. «Die Schutzausrüstung reicht auf mittlere Sicht
aus», sagte Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen
Vereinigung Hamburg (KVH), am Montag in der Hansestadt. Nach Angaben
der Gesundheitsbehörde haben die Aufrufe nach Schutzkleidung,
pensionierten Ärzten und medizinischem Fachpersonal Früchte getragen.
Auch der Arztruf 116 117 ist nach einem massiven Kapazitätsausbau und
bei rückläufigen Anruferzahlen wieder problemlos erreichbar.

«Wir haben in Hamburg mittlerweile Schutzkleidung erhalten - unter
anderem auch über Spenden von Unternehmen», sagte eine
Behördensprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Diese
werden den Angaben zufolge nach Dringlichkeit in der Versorgung von
Covid-19-Patienten in Hamburg verteilt. Weitere
Schutzkleidungs-Lieferungen würden vom Bundesministerium für
Gesundheit erwartet. Zu Umfang und Hersteller wollte sich die
Sprecherin aus vertragsrechtlichen Gründen nicht äußern.

Bei der Arztruf-Nummer 116 117 sei die Zahl der Anrufer schon in der
vergangenen Woche kontinuierlich zurückgegangen bis auf 2500 am
Sonntag, teilte die Kassenärztliche Vereinigung mit. Das ist ein
Zehntel der Zahl von vor zwei Wochen. «Wir sind problemlos erreichbar
und schnell beim Patienten», erklärt Plassmann. «Ich bitte die
Hamburger, mit Erkältungssymptomen nicht in die Krankenhausambulanzen
zu gehen oder die Feuerwehr unter 112 anzurufen, sondern die 116 117
zu wählen.» 

Auf den Ruf nach Ärzten im Ruhestand und weiteren medizinischen
Fachkräften hätten sich viele Menschen gemeldet, so die
Gesundheitsbehörde. «Der erste Personalaufruf ist auf hohe Resonanz
gestoßen. Daher stellt sich die Gesundheitsbehörde gerade auf, um die
Angebote zu steuern und die Freiwilligen sinnvoll einzusetzen», sagte
die Sprecherin. Zudem würden Medizinstudenten bereits in den
Gesundheitsämtern eingesetzt und sollen auch das Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) verstärken. Konkrete Zahlen nannte die
Sprecherin zunächst nicht.