Mehr Radiosendezeit für deutschsprachige Künstler gefordert

Eine alte Debatte kommt jetzt zu Coronavirus-Zeiten wieder hoch.
Wieviel Musik wird in den hiesigen Radioprogrammen von
deutschsprachigen Künstlern gespielt?

Berlin (dpa) - Musikmanager fordern in Coronavirus-Zeiten mehr
Radiosendezeit für Künstler aus Deutschland. Konzerte seien die
Haupteinnahmequelle gerade für Newcomer, sagte Mitinitiator Marc
Feldmann am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wegen der
Krise falle das alles derzeit aus. Gestandene Bands kämen besser über
die Zeit hinweg, während sich junge Künstler erst noch einen
Karriereweg ebnen müssten.

In dem Aufruf, den Musikmanager auf Facebook posteten, heißt es über
die Corona-Zeit: «Traditionell bedeutet der Frühling für viele
unserer Stars und Talente - Zeit zu touren. Das sind nicht nur
Einnahmen, die jetzt wegbrechen, sondern auch Reichweite und News,
über die es sich zu berichten lohnt. Viele kleine Künstler leben von
diesem Geschäft und bilden die Vielfalt der deutschen
Musiklandschaft.»

Die Initiative tritt auch für eine Forderung ein, die in Deutschland
schon seit vielen Jahren immer wieder mal debattiert wird: 50 Prozent
des Musikanteils in den Radioprogrammen sollte von in Deutschland, in
Österreich und in der Schweiz lebenden und arbeitenden Künstlern
kommen. Man fordere eine verbindliche 50-Prozent-Quote. Solche
Quoten-Regelungen wurden in der Vergangenheit immer wieder gefordert,
setzten sich hierzulande anders als in anderen Ländern aber nicht
durch. Zum Beispiel Frankreich führte einst eine Quote ein.