Regionalpräsident: Lage in Kliniken im Elsass weiter angespannt

Straßburg (dpa) - Die Lage in den Krankenhäusern in Ostfrankreich ist
dem Regionalratspräsidenten zufolge wegen der Coronavirus-Pandemie
weiterhin angespannt. Betroffen seien Kliniken im Elsass, sagte der
Präsident der Region Grand Est, Jean Rottner, am Montag dem
Radiosender France Bleu. Auch in den Städten Metz und Nancy in
Lothringen sowie in Reims im Département Marne weite sich die
angespannte Situation aus, so Rottner. Tag für Tag würden etwa gleich
viele Menschen auf Intensivstationen gebracht. Es fehle weiter an
Material und Schutzausrüstung für die Krankenhäuser, sagte der
Politiker.

Jedoch gehe die Zahl der Anrufe beim medizinischen Notfalldienst
«möglicherweise» leicht zurück, sagte Rottner. «Es ist ein kleine
r
Indikator für Hoffnung, aber wir müssen äußerst vorsichtig sein»,

betonte er. Patienten aus der Region wurden in den vergangenen Wochen
in andere französische Krankenhäuser gebracht. Auch Deutschland und
die Schweiz nahmen schwer erkrankte Corona-Patienten aus
Ostfrankreich auf. Zuletzt flog ein Militärtransporter des Typs A400M
am Wochenende zwei französische Intensivpatienten aus Straßburg nach
Stuttgart.

Die Stadt Colmar im stark betroffenen Département Haut-Rhin begann
nach eigenen Angaben mit der Desinfizierung öffentlicher Plätze. So
würden vor allem Bereiche um Apotheken, Altenheime und
Lebensmittelgeschäfte desinfiziert, teilte die Stadt am Montag mit.
Auch Außenmöbel wie Parkbänke würden behandelt. Ähnliche
Desinfektionsaktionen gab es auch in der Elsass-Metropole Straßburg,
wie die Stadt bestätigte.

Nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde waren bis Sonntagabend
fast 4000 Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion in Krankenhäusern
in Grand Est untergebracht. 774 davon waren auf Intensivstationen.
Seit Beginn der Pandemie wurden demnach in der gesamten Region mehr
als 816 Todesfälle verzeichnet.